Dominikus Schwaderlapp über seine Aufgaben als neuer Weihbischof im Erzbistum Köln

Sein "4. Beruf"

Schon im Interview mit domradio.de sprach Dominikus Schwaderlapp am Freitag über seine Ernennung zum Kölner Weihbischof. Nun stellte er sich offiziell der Presse vor. Und machte auch hier deutlich: Der bisherige Generalvikar seines Erzbistums blickt der neuen Aufgabe mit Freude entgegen.

Autor/in:
Andreas Otto
Dr. Dominikus Schwaderlapp / © Boecker
Dr. Dominikus Schwaderlapp / © Boecker

Dominikus Schwaderlapp ist wohl bewusst, dass er als Generalvikar einige unpopuläre Entscheidungen treffen musste. Und es wegen größerer Seelsorgeeinheiten, Stellenstreichungen oder weniger Kindergartengruppen an der Kirchenbasis auch Unmutsäußerungen über ihn geben könnte, wenn er demnächst als Weihbischof im Nordteil des Erzbistums Köln die Gemeinden besucht. Dennoch freut er sich über seine neue Aufgabe, wie er an diesem Montag vor Journalisten in Köln bekundete. Denn bei Firmungen oder anderen Gelegenheiten könne er wieder mehr den Menschen direkt begegnen - und dabei auch um Verständnis für die mitunter schmerzlichen Schritte werben.



Schwaderlapp ist seit 19 Jahren Priester und tritt - wie er es formuliert - als Weihbischof seinen "4. Beruf" an": Kaplan, Erzbischöflicher Geheimsekretär, Generalvikar und nun eben Weihbischof. Seine Aufgabe umschreibt er so: Er möchte Gott, der in Jesus Mensch geworden und damit nicht der Weltferne ist, den Menschen nahe bringen. Dafür will er schnellen Kontakt zu seinem neuen Pastoralbezirk finden, zu dem die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt Düsseldorf gehört. "Das muss ich neu lernen", so Schwaderlapp über die bevorstehende Herausforderung.



Und Opus Dei?

Er weiß auch, dass es nicht nur wegen des Umbaus der Seelsorgestrukturen Vorbehalte auszuräumen gilt. Immer wieder thematisiert wird die Nähe des Geistlichen zur konservativen Gemeinschaft Opus Dei. Schwaderlapp zeigt sich dankbar, über sein Verhältnis zu dem "Werk Gottes" Stellung beziehen zu können, das er seit Jugendzeiten kenne. Er schätze die dort vertretene Lehre, wonach jeder Christ - also nicht nur Priester und Bischöfe - zum Zeugnis für Christus berufen seien. Seit Jahren mache er beim Opus Dei Exerzitien, und auch sein geistlicher Begleiter sei ein Priester des Werks. Trotz dieser "geistlichen Beziehung" zum Werk, beteuert Schwaderlapp, sei von dort niemals Einfluss auf seine Entscheidungen genommen oder er zu einer Mitgliedschaft gedrängt worden. Auch habe er keine Bekanntschaft mit einem Bußgürtel gemacht.



Auf Spekulationen, wonach Kardinal Joachim Meisner mit seiner Berufung die Weichen für seine Nachfolge stellen wolle, geht Schwaderlapp nicht näher ein. "Die Zukunft liegt in Gottes Hand", betont er lediglich. Jetzt gehe es doch darum, sich um die Gegenwart zu kümmern. Zentral ist für ihn die Frage, wie es mit der Kirche unter veränderten Rahmenbedingungen mit weniger Gläubigen und Priestern und schwindendem katholischen Milieu weitergeht.



Zunächst denkt Schwaderlapp darüber nach, wie er die ersten Kontakte zu seinem neuen Wirkungskreis findet. Um Antworten zu finden, habe er am Samstag etwas länger gejoggt als sonst üblich. Und schließlich gilt es mit Blick auf die Weihe am 25. März auch noch ganz praktische Fragen zu klären: Wie zum Beispiel sein neues Wappen aussehen soll, mit dem an ein Paulus-Wort angelehnten Wahlspruch "Fröhlich, geduldig, beharrlich".