Weihbischof Koch zum Dialogprozess

Synode? Auf keinen Fall!

Es ist das zentrale Ergebnis des Bischofstreffen in Paderborn: Ein auf vier Jahre angelegter Dialogprozess soll zur geistlichen Erneuerung der katholischen Kirche beitragen. Einen "Dialog außerhalb aller Schubladen" wünscht sich der Kölner Weihbischof Heiner Koch im Interview mit domradio.de.

Weihbischof Heiner Koch (Erzbistum Köln) (KNA)
Weihbischof Heiner Koch (Erzbistum Köln) / ( KNA )

Bei dem Dialogprozess bis 2015 soll es vor allen Dingen um die Fragen gehen, "wo stehen wir im Gespräch in uns selbst in unserer Suche nach Gott und wie bringen wir diesen Glauben zu den Menschen unter veränderten kulturellen und gesellschaftlichen Bedingungen".



"Welche Auswirkungen hat diese Gottessuche und das Hochhalten der Fackel Gottes in dieser Gesellschaft für die drei Grunddienste Liturgie, Martyria und Diakonia?" - jeweils zu einem Schwerpunkt soll in den Jahren eine Gesprächsversammlung auf Bundesebene stattfinden, so Koch. Eröffnet werde diese Reihe am 7. Juli in Mannheim, wo rund 300 Teilnehmer erwartet werden. Jedes Bistum stelle 7 Personen, entsandt von Diözesan- und Priesterrat, außerdem würden große Teile der Deutschen Bischofskonferenz, Vertreter des Zentralkomitees der Katholiken, der Ordensleute und geistlicher Gemeinschaften erwartet.



Zollitsch dämpft Reform-Erwartungen

Der Bischofskonferenz-Vorsitzende Erzbischof Robert Zollitsch hatte zuvor zum Abschluss der Bischofsvollversammlung in Paderborn die Erwartungen von Reformgruppen gedämpft: "Eine Revolution wird es nicht geben", sagte der Freiburger Erzbischof. Im Mittelpunkt würden Erneuerungen stehen, die dem Geist des Evangeliums entsprächen.



Zollitsch kündigte an, er werde auch mit Theologieprofessoren sprechen, die in einem im Februar veröffentlichten Memorandum tiefgreifende Reformen fordern. In dem Papier, das inzwischen von mehr als 300 Theologieprofessoren unterzeichnet wurde, werben die Theologen für ein "offenen Dialog ohne Tabus" über Macht- und Kommunikationsstrukturen, das kirchliche Amt, die Beteiligung der Gläubigen sowie über Moral und Sexualität.