Bischof Hanke verlangt raschen Atomausstieg

Ressourcen und Askese

Bischof Gregor Maria Hanke verlangt angesichts des Nuklearunfalls in Japan einen raschen Atomausstieg. "Diese Katastrophe hat ein ganz neues Kapitel aufgeschlagen: Wir müssen raus aus der Atomkraft", das sagte der Bischof von Eichstätt im domradio.de-Interview.

 (DR)

Das Argument, Atomenergie müsse vorerst weiter als Brückentechnologie genutzt werden, habe ihn nie überzeugt, betonte Hanke: "Ich denke, dass unsere Wissenschaft und unsere Technik so viel Cleverness hat, dass man durchaus auch alternative Wege beschreiten könnte bezüglich regenerativer Energie."



Eine humane christliche Askese

Das Festhalten an der Atomenergie sei auch Ausdruck einer Geistes- und Lebenshaltung, "die sich nicht damit abfinden will, dass die Ressourcen weniger werden und dass alle Menschen Anrecht auf diese Ressourcen haben", sagte der Bischof weiter. Nötig sei "so etwas wie eine humane christliche Askese". Christen haben den Auftrag, die Schöpfung zu bewahren und sich nicht als Herren der Schöpfung zu gerieren. Denn sie müsse auch nachkommenden Generationen zur Verfügung stehen.



Bischof Hanke zeigte sich "tief entsetzt" über das Leid, dass den Menschen in Japan widerfahre. Er erzählte im Interview, die Bischöfe verfolgten bei ihrer Vollversammlung in Paderborn das Geschehen nach der Katastrophe. Der Bischof verwies auf den Brief der deutschen Bischöfe an den Vorsitzenden der japanischen Bischofskonferenz.