Joachim Kardinal Meisner predigt in Fulda

Halleluja und Miserere

Am Gedenktag des Heiligen Pater Pio hat der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner in Fulda vor der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in seiner morgendlichen Predigt seine Amtsbrüder zu Optimismus in der Krise aufgerufen.

 (DR)

Kardinal Meisner sagte im Dom zu Fulda, die Katholische Kirche sei "im vergangenen Jahr zu einer Kirche geworden, über die aus bekannten Gründen in tiefe Schatten gefallen sind, die deswegen so tief sind, weil sie in unseren eigenen Reihen entstanden sind." Dennoch dürfe bei allem "Miserere" das "Halleluja" nicht fehlen: "Nicht, weil wir so tüchtige Leute sind, sondern weil Christus, unser Herr und Gott, das ganze Elend getragen und uns in seinem Tod und seiner Auferstehung erlöst hat."



Der Kölner Kardinal ging auch auf die fortschreitende gesellschaftliche Schwächung der Kirche ein. Diese führe "konsequenterweise ins Zentrum zu Jesus Christus im Abstieg. Das führt weg vom Besitz hin zur Gabe; das führt weg vom Privileg hin zur Verantwortung; das führt weg von der Selbstbewahrung hin zur Preisgabe."



Meisner schloss mit einem versöhnlichen Appell an seine Amtsbrüder: "Der Lobgesang auf Gottes Erbarmen ist unser Berufslied. Es ist das Erntelied dieses Aufgangs aus diesem Untergang."