Medienbischof Fürst kritisiert Bundestagswahlkampf

"Klammheimliche Absprache"

Der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, hat am Rande der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda den aktuellen Bundestagswahlkampf scharf kritisiert. Im domradio-Interview forderte der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz die Medien auf, stärker nachzufragen: "Nicht auf eine skandalisierende Weise, sondern auf eine Weise, die eben die Sachfragen thematisiert." Er sei überrascht, dass die Politik das Ausbleiben dieser Fragen nicht thematisiere.

 (DR)


Auch das TV-Duell der beiden Kanzlerkandidaten hinterließ bei Medienbischof Fürst keinen guten Eindruck: „Ich habe bemerkt, dass es entweder eine direkte oder eine klammheimliche Absprache im Hintergrund bei den beiden Kandidaten gegeben hat, dass sie sich nicht in Polarisierungen hineintreiben lassen." Es sei ihnen wohl darum gegangen, sich zumindest die Möglichkeit einer weiteren großen Koalition offen zu halten.

Erzbischof Schick kritisiert Effekthascherei im Wahlkampf
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat Effekthascherei im laufenden Wahlkampf kritisiert. Viele Politiker wollten mit flotten Sprüchen in die Schlagzeilen kommen, sagte Schick am Sonntag in Dresden. Erforderlich seien aber Antworten auf die Krisen von Wirtschaft und Finanzen sowie von Klima und Werten.
Vor allem die Christen müssten zu diesen Fragen klar Position beziehen, forderte der Erzbischof.