Gänswein rückt Intention von Benedikt-Grußwort gerade

"Keine Kritik an Franziskus"

Es sollte nur ein Grußwort des emeritierten Papstes Benedikt XVI. zur Beerdigung des Kölner Kardinals Joachim Meisner sein. Doch danach schossen Interpretationen des Textes in den Raum. Erzbischof Georg Gänswein rückt diese nun gerade.

Erzbischof Georg Gänswein und Papst em. Benedikt XVI. / © Claudio Peri (dpa)
Erzbischof Georg Gänswein und Papst em. Benedikt XVI. / © Claudio Peri ( dpa )

Erzbischof Georg Gänswein hat Spekulationen zurückgewiesen, Benedikt XVI. habe Papst Franziskus in seinem Grußwort zum Begräbnis von Kardinal Meisner kritisieren wollen.

"Der emeritierte Papst ist willkürlich instrumentalisiert worden, mit diesem Satz, der auf nichts Konkretes anspielt", sagte der Privatsekretär von Benedikt XVI. der italienischen Tageszeitung "Il Giornale" (Dienstag).

"Boot vor dem Kentern"

Benedikt XVI. (2005-2013) hatte in seiner Botschaft geschrieben, Meisner habe in seiner letzten Lebensphase immer mehr aus der tiefen Gewissheit gelebt, "dass der Herr seine Kirche nicht verlässt, auch wenn manchmal das Boot schon fast zum Kentern angefüllt ist".

Dies war von einigen Kommentatoren als Kritik an Papst Franziskus gedeutet worden. Gänswein hatte die Botschaft Benedikts am Samstag in Köln verlesen.

Benedikt XVI. habe über die Situation der Kirche von heute und in der Vergangenheit gesprochen und sie mit einem Boot verglichen, das nicht in stillen Gewässern fährt, sagte Gänswein weiter. "Das sagt auch Franziskus".


Quelle:
KNA