Kurienerzbischof Gänswein zu neuem Benedikt-Buch

Vom Privatsekretär empfohlen

Das neue Interviewbuch des emeritierten Papstes Benedikt XVI. sorgt für Aufsehen. Benedikt räumt darin Fehler während seiner Amtszeit ein. Jetzt hat sein langjähriger Privatsekretär Gänswein das Buch in München präsentiert.

Kurienerzbischof Gänswein / © Matthias Balk (dpa)
Kurienerzbischof Gänswein / © Matthias Balk ( dpa )

In dem Buch "Benedikt XVI. Letzte Gespräche", das seit dem 09.09.2016 erhältlich ist, zieht Benedikt XVI. Bilanz seiner Amtszeit. Der langjährige Privatsekretär des emeritierten Papstes, Kurienerzbischof Georg Gänswein, präsentierte gemeinsam mit Autor Peter Seewald das Buch in München. 

Autor Seewald hofft auf weitere Interviews mit dem emeritierten Papst. Er habe immer "unzählige Fragen", sagte er am Montag im Münchner Literaturhaus.  Deshalb hoffe er, dass Benedikts Sekretär, Erzbischof Georg Gänswein, ihm eine weitere Stunde für ein Interview einräume. Im Hinblick auf seine geplante Biografie über das ehemalige Kirchenoberhaupt habe er nämlich noch viel zu tun. Weiter gab der Journalist zu bedenken, dass es wohl niemanden gebe, der zu behaupten wage, er könne Joseph Ratzinger ganz erklären.

Interviewbuch soll Vorurteile entkräften

Die "Letzten Gespräche" seien eigentlich als Grundlage für die Biografie vorgesehen gewesen, so der Autor. Doch letztlich habe er den emeritierten Papst angesichts seiner Ausführungen zu seinem Rücktritt und zu seinem Verhältnis zu seinem Nachfolger dazu überreden können, eine Veröffentlichung in dieser Form schon jetzt zu erlauben. Damit sollten Vorurteile und Spekulationen entkräftet werden. Die Zustimmung von Franziskus zu dem Buch, die seinem Vorgänger wichtig gewesen sei, habe es ebenfalls gegeben.

Gänswein, der gleichfalls anwesend war, sagte in Anspielung auf die niederbayerische Herkunft Seewalds, in diesem Buch sprächen "zwei bayerische Seelen" miteinander. Sie fänden im Tonfall und von Herz zu Herz zueinander. Benedikt XVI. zeige darin ein "erstaunliches Maß an Selbstkritik". Dazu komme, dass er immer wieder verwundert über seine eigene Naivität spreche oder sich als "echter Fan" von Johannes XXIII. zu erkennen gebe.

Angesprochen auf den gesundheitlichen Zustand des emeritierten Papstes, antwortete der Erzbischof, im "Oberstübchen" sei alles in Ordnung. Nur mit dem Gehen tue sich Benedikt XVI., der früher viel gewandert sei, schwer. Doch mit dem Rollator bewege er sich "ganz ordentlich".


Quelle:
KNA