Maite Kelly im domradio-Gespräch

Dem Papst sehr verbunden

Sängerin Maite Kelly ist überzeugte Katholikin. Sie glaubt, dass der Rücktritt von Papst Benedikt XVI. auch eine Aufforderung an die Gläubigen ist, das Kreuz des Papstes mitzutragen.

Maite Kelly vor dem Kölner Dom (DR)
Maite Kelly vor dem Kölner Dom / ( DR )

"Das ist ein sehr großer Schritt, den Papst Benedikt XVI. da gemacht hat", sagt Maite Kelly im domradio-Interview. Sie sei froh, dabei sein zu können, wenn so etwas Einmaliges passiert. Den Rücktritt des Papstes hält sie für einen klugen Schritt. "Ich glaube, es hat uns jetzt wach gerüttelt, dass auch der Papst fallen kann. Auch Jesus ist dreimal hingefallen und dann gab es jemanden, der ihm geholfen hat, das Kreuz noch weiter zu tragen. Da sieht man doch wie sehr der Papst uns braucht."

Die Sängerin und Mutter ist Katholikin und fühlt sich Papst Benedikt XVI. sehr verbunden. Schon als junger Mensch, so erzählt sie, habe sie die Bücher von damals Joseph Kardinal Ratzinger gelesen. Dass ihm als Oberhaupt der Katholischen Kirche aber immer alles angekreidet werde, sei nicht fair.

Slogan ‚Wir sind Papst‘ eigentlich eine Unverschämtheit

"Allein schon dieser Slogan ‚Wir sind Papst‘ ist eigentlich eine Unverschämtheit" so Maite Kelly. "Nur weil er Deutscher ist, haben wir kein Anrecht zu sagen: wir haben die und die Erwartungen und er muss das und das in unserer Kirche umsetzen. Er ist der Papst, er führt die Weltkirche, er ist Wegweiser für die Weltkirche und da haben wir auch unsere eigene Arbeit erst mal zu tun."

In anderen Ländern, so die Sängerin, könne man das sehr gut beobachten. Dort habe der Papst und habe die Kirche ein ganz anderes Ansehen und würde von den Medien längst nicht so stark kritisiert. Maite Kelly möchte sich dafür einsetzen, dass auch in Deutschland mehr auf das geschaut wird was gut läuft: „Wir haben genug gute Kardinäle, genug gute Bischöfe, die erst mal die Worte des Papstes umsetzen können, bevor man alles immer auf den Papst schiebt.“

Jesus war damals auch in den Negativschlagzeilen

Hätte es schon damals diese Mediennutzung von heute gegeben, Jesus wäre genauso in Negativschlagzeilen gewesen, glaubt Maite Kelly. "Da wo es um viel Macht und Einfluss geht, da gibt es auch viel Gegenwind. Aber so was prallt total an mir ab als Gläubige, denn die Kirche lebt ja."

In ihrem Alltag und vor allem in ihrer Familie, so die Sängerin, mache sie jeden Tag schöne Erfahrungen. Auch Glaubenserfahrungen. Darüber möchte sie reden und ihre Chance als Christin nutzen. "Ich verschwende meine Energie nicht mit dem was gerade negativ ist - weil es so klein ist im Gegensatz dazu, was an Gutem getan wird. Dank beider christlichen Kirchen."

 


Quelle:
DR