Peres trifft in Jerusalem Kirchenführer

Mehr als "ein Ruf vom Himmel"

Für Frieden im Heiligen Land hat Papst Benedikt XVI. zu Weihnachten gebetet. Als "oberste Priorität" hat Israels Staatspräsident Schimon Peres nun vor christlichen Führern einen Friedensschluss mit Palästinensern bezeichnet.
 

 (DR)

Friede sei nicht nur ein Wunsch oder "ein Ruf vom Himmel", sagte Peres laut der Jewish Telegraphic Agency bei einem Neujahrsempfang für Kirchenvertreter am Montag in Jerusalem. "Wir müssen entschlossen, ehrlich und mutig handeln, um ihn zu erreichen." Die Beziehungen zwischen Christen und Juden nannte er "die besten seit 2.000 Jahren".

 Verhandlungen mit der Hamas lehnte Peres ab. Zur Begründung verwies er darauf, die Organisation verweigere sich den drei Prinzipien des Nahost-Friedensquartetts: Absage an Terrorismus, Anerkennung Israels und Annahme früherer Friedensvereinbarungen.

 "Es gibt eine Palästinenserbehörde, mit der wir ein Abkommen unterzeichnet haben, und es gibt eine andere Organisation in Gaza, Hamas", sagte Peres. "Sie müssen entscheiden, ob sie Frieden oder Krieg wollen, welche Art von Beziehung sie wollen, schießen oder aufbauen." Israel habe "kein Interesse daran, irgendjemand in Gaza leiden zu sehen", fügte der Präsident hinzu.

"Respekt für Papst Benedikt XVI."

 Kurz zuvor hatte Peres in einer Ansprache vor über 150 in Israel akkreditierten Botschaftern Palästinenserpräsident Mahmud Abbas als Mann des Friedens bezeichnet und dadurch verärgerte Reaktionen aus dem Regierungslager hervorgerufen.

 Ausdrücklich lobte Peres die Beziehungen zwischen Christen und Juden. Er empfinde größten Respekt für Papst Benedikt XVI. und stimme mit ihm darin überein, dass Frieden nicht "nur eine irdische Forderung, sondern ein himmlischer Auftrag" sei. "Wenn es etwas gibt, was uns alle klar vereint, ist es das Gebet um Frieden, die Hoffnung für Frieden", sagte der Präsident.