Papst empfängt Palästinenserführer

Hoffen auf neue Impulse

Papst Benedikt XVI. hat Palästinenserpräsident Mahmud Abbas im Vatikan empfangen. Angesichts der Konflikte im Nahen Osten sei "Mut zur Versöhnung und zum Frieden" nötig, betonten beide Gesprächspartner.

 (DR)

Vom jüngst zuerkannten Beobachterstatus der Palästinenser bei den Vereinten Nationen erwarte man einen neuen Impuls für die internationale Gemeinschaft, den israelisch-palästinensischen Konflikt beizulegen, erklärte der Vatikan am Montag (17.12.2012) nach dem Treffen. Die Entscheidung der UNO-Vollversammlung vor zwei Wochen hatte der Heilige Stuhl begrüßt.

Voraussetzung für eine gerechte und dauerhafte Lösung seien Verhandlungen zwischen den Parteien unter Respektierung der beiderseitigen Rechte, so Benedikt XVI. und Abbas. Im Lauf des 25-minütigen Gesprächs, das laut dem Vatikan in herzlicher Atmosphäre stattfand, ging es den Angaben zufolge auch um die Rolle der christlichen Gemeinden in den Palästinensergebieten und im gesamten Nahen Osten. - Es war der fünfte Besuch von Abbas im Vatikan. 2009 hatte er den Papst bei dessen Heilig-Land-Reise in Bethlehem willkommen geheißen.

Beratungen wegen Grundlagenvertrag

Der Vatikan und die Palästinenser verhandeln seit 2010 über einen Grundlagenvertrag, der eine Prinzipienerklärung aus dem Jahr 2000 konkretisieren soll. Damals waren die Arbeit der katholischen Kirche in den autonomen Palästinensergebieten geregelt und die Rechte für die Kirche in wirtschaftlichen, rechtlichen und finanziellen Fragen umschrieben worden.

Gastgeschenk überbrachte Abbas dem Papst ein Keramik-Mosaik von der Jerusalemer Grabeskirche mit der Aufschrift «Geschenk von Präsident Mahmud Abbas, Präsident des Staates Palästina». Der Papst revanchierte sich mit einer Abbildung von Brunnen aus den vatikanischen Gärten.