Papst twittert in acht Sprachen

Es zwitschert im Vatikan

Papst Benedikt XVI. wird vom 12. Dezember an in acht Sprachen den Kurznachrichtendienst Twitter nutzen. Der neue Medienauftritt spiegele den Wunsch des Kirchenoberhaupts, "mit den Menschen von heute ins Gespräch zu kommen", betonte der Präsident des Päpstlichen Medienrats, Erzbischof Claudio Maria Celli, am Montag bei der Vorstellung des Twitter-Accounts.

Mit pope2you.net ist der Papst selber schon eine Weile online (DR)
Mit pope2you.net ist der Papst selber schon eine Weile online / ( DR )

Der Vatikan äußerte die Hoffnung, dass die Kurznachrichten Verbreitung über kulturelle Grenzen hinweg finden. Von diesem Montag an können Internet-Nutzer mittels Twitter unter #askpontifex Fragen an das Kirchenoberhaupt stellen. Vom 12. Dezember an wird das Kirchenoberhaupt diese auf Deutsch unter @pontifex beantworten.

"Wenn Sie nach dem neuen Stadion für den AS Rom fragen, werden Sie vermutlich keine Antwort erhalten", sagte der Medienberater des Vatikans, Greg Burke, bei der Präsentation. Twitter sei jedoch ein "freier Markt", deshalb werde es keine Zensur geben. Der neue Twitter-Auftritt sei ein "exzellentes Instrument" für die vatikanische Medienarbeit, da er kostengünstig und zugleich wenig arbeitsintensiv sei.

Ausschließlich Worte des Papstes
Die Kurznachrichten des Twitter-Accounts @pontifex werden ausschließlich Worte des Papstes enthalten, betonte Burke. "Niemand wird dem Papst etwas in den Mund legen". In den ersten Tagen werde es sich um Antworten auf die bis dahin gestellten Fragen handeln.
Grundsätzlich sei an Twitter-Nachrichten anlässlich der wöchentlichen Generalaudienzen am Mittwoch gedacht. Am ersten Tag wird es nach Angaben des vatikanischen Medienberaters etwa fünf Nachrichten geben. Das Sprachangebot werde künftig erweitert werden.

In seiner Botschaft zum katholischen Weltmedientag 2012 äußerte der Papst die Überzeugung, dass "in kurzen Sätzen, die oft nicht länger als ein Bibelvers sind, tiefe Gedanken mitgeteilt werden können". Ebenso wie sein Vorgänger Johannes Paul II. forderte Benedikt die katholische Kirche wiederholt auf, moderne Medien wie das Internet zu nutzen. Der Vatikan eröffnete bereits 2009 einen Youtube-Kanal.


Quelle:
epd