Papst spricht in Generalaudienz über Prioritäten der Kirche

Antworten auf neue Situationen

In seiner wöchentlichen Generalaudienz ist Papst Benedikt XVI. auf das Ringen der Kirche um ihre Einheit eingegangen. Schon die erste christliche Gemeinde in Jerusalem habe "auf neue Situationen immer wieder aus dem Licht des Glaubens nach Antworten" suchen müssen.

 (DR)

Das schnelle Wachstum der Urgemeinde habe viele Probleme aufgeworfen, so der Papst am Mittwoch in seiner deutschsprachigen Katechese. "Es gab die Gefahr der Spaltung zwischen aramäisch und griechisch sprechenden Gläubigen, die Bedürftigen der griechisch sprechenden Gläubigen fühlten sich vernachlässigt bei der Zuteilung der guten Gaben. In dieser Situation einer drohenden Spaltung riefen die Apostel die Jünger zusammen, um diese für das Leben der Kirche grundlegende Frage zu entscheiden.



Die Apostel blieben bei der Verkündigung, während die Aufgabe der Sorge um die Notleidenden sieben Männern anvertraut wurde. "Diese Begebenheit aus der Apostelgeschichte unterstreicht die Wichtigkeit der Arbeit und der täglichen Aufgaben, besonders die Wichtigkeit der Gerechtigkeit, des Einsatzes für die Armen und Bedürftigen als eine wirkliche Priorität der heiligen Kirche! Sie zeigt aber auch, dass wir zuallererst Gott brauchen."



"Menschen, die mit dem Licht des Glaubens sehen und handeln"

Menschen, die für die Caritas in der Kirche bestellt sind, müssen "voll Weisheit und Heiligem Geist" sein, betonte Papst Benedikt mit einer Formulierung aus der Apostelgeschichte: "Es dürfen nicht bloße Macher sein! Es müssen Menschen sein, die mit dem Licht des Glaubens, mit dem Herzen sehen und handeln."



Der Papst regte an, die Christen sollten immer wieder "innehalten und auf den Herrn hören", statt sich "vergebens Sorgen über Probleme und Schwierigkeiten zu machen". Liebe dürfe "nicht veräußerlicht und bloßer Aktivismus" werden.



"Auch wir wollen die Prioritäten richtig setzen, damit das Gebet und das Wort Gottes der Atem unserer Seele und unseres Lebens sein können und wir nicht unter den vielen Alltagsdingen ersticken, die Maßstäbe verlieren und selber leer werden. Der Herr schenke uns allen dazu seinen Segen!"