Papst weiht zum Dreikönigsfest zwei neue Bischöfe

"Explosion der Liebe Gottes"

Papst Benedikt XVI. hat am Freitag während einer Messe zum Dreikönigsfest im Petersdom zwei neue Bischöfe geweiht. Es handelte sich um den neuen vatikanischen Botschafter für Irland, den US-Amerikaner Charles John Brown, sowie den Polen Marek Solczynski, der den Heiligen Stuhl in Georgien und Armenien vertritt.

 (DR)

In seiner Predigt hob der Papst hervor, dass es für den Glauben letztlich unerheblich sei, auf welches astronomische Phänomen sich der im Weihnachtsevangelium beschriebene Stern von Bethlehem zurückführen lasse. Aus der Sicht des Glaubens sei Christus selbst "der große Stern, die wahre Supernova, die uns führt". Es sei zwar viel diskutiert worden, ob es sich um eine Planetenkonstellation, eine Supernova oder einen Kometen gehandelt haben könnte, sagte Benedikt XVI. Diese Debatte sei jedoch eine Sache der Fachleute.

Entscheidend sei, dass Christus selbst "gleichsam eine Explosion der Liebe Gottes" darstelle, die den "Lichtglanz seines Herzens in die Welt hineinleuchten lässt".



Benedikt XVI. stellte die biblischen Weisen aus dem Morgenland als Vorbild für die heutigen Gläubigen heraus. Diese Weisen seien ebenso wie die Heiligen durch ihr vorbildliches Verhalten selbst zu "Sternen Gottes" geworden, die den Gläubigen heute Orientierung geben können, sagte der Papst. Es habe sich vermutlich um Sternkundige aus dem Zweistromland gehandelt. Diese hätten sich auf den Weg nach Bethlehem gemacht, weil sie sich nicht mit einer bloßen Anhäufung von Wissen begnügt hätten, sondern verstehen wollten, "worum es im Menschsein geht". Ein solches "unruhiges Herz" benötigten die Gläubigen auch heute. In besonderem Maß gelte dies für die Bischöfe, sagte der Papst.



Vatikan-Astronom: Stern von Bethlehem könnte Komet sein

Der im Weihnachtsevangelium erwähnte Stern von Bethlehem könnte nach Auffassung des Leiters der vatikanischen Sternwarte, Jose Gabriel Funes, möglicherweise auf eine tatsächliche astronomische Erscheinung zurückzuführen sein. Für den infrage kommenden Zeitraum sei zwar kein solches Ereignis überliefert, sagte Funes am Donnerstag zu Radio Vatikan. Dies bedeute jedoch nicht, dass es ein solches nicht gegeben habe.



Man könne die Verbindung von Jesu Geburt mit dem Stern von Bethlehem für eine Interpretation halten, sagte der argentinische Jesuit und Astronom. In der Antike sei die Geburt berühmter Persönlichkeiten häufig mit einem besonderen astronomischen Ereignis in Verbindung gebracht worden. Man könne jedoch ebenso die Ansicht vertreten, dass es sich um einen Kometen, einen explodierenden Stern oder eine Konjunktion, ein scheinbares Zusammentreffen der Planeten Jupiter und Saturn gehandelt habe. Entscheidend sei letztlich, die "geistliche Bedeutung" des Sterns von Bethlehem als Hinweis auf die Einzigartigkeit Jesu.



Nach Darstellung des Evangelisten Matthäus weist ein Stern den drei Weisen aus dem Morgenland den Weg zur Geburtsstätte Jesu in Bethlehem.