Papst-Botschaft zur ersten Neuevangelisierungs-Konferenz in Rom

"Faszination des Christentums ist ungebrochen"

Die christliche Botschaft kann nach den Worten von Benedikt XVI. auch in der oft religionsfernen heutigen Gesellschaft noch die gleiche Faszination entfalten wie zu Zeiten der Apostel, sagte der Papst vor rund 8.000 Teilnehmern der ersten großen Konferenz zur Neuevangelisierung.

 (DR)

Die Überzeugungskraft des Evangeliums hänge letztlich nicht vom menschlichen Handeln ab, sondern verdanke sich dem Wirken Gottes, so der Papst am Samstagabend im Vatikan.



Zuvor hatte Benedikt XVI. in der vatikanischen Audienzhalle gemeinsam mit den Tagungsbesuchern ein Konzert des italienischen Tenors Andrea Bocelli gehört. An diesem Sonntag feiert er zum Abschluss der Konferenz eine "Messe zur Neuevangelisierung" im Petersdom.



Der Papst rief in seiner Ansprache zugleich auch kirchenferne Menschen zu einer eingehenden Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Sinn des Lebens auf. Das Wort Gottes stoße heute häufig auf Verschlossenheit und Verweigerung sowie Lebensmodelle und Denkweisen, die sich weit von der Suche nach Gott und der Wahrheit entfernt hätten. Der Mensch könne nicht nur "in einer Dimension" leben. Die Angebote eines flüchtigen Glücks, für das nur der Augenblick zähle, hinterließen nur zu bald das Gefühl von Traurigkeit und Unzufriedenheit.



Ein "wertvolles Instrument"

Die Initiativen zur Neuevangelisierung seien ein weiterer Beleg dafür, dass das Christentum auch in diesem religionsfernen Umfeld die Kraft zur Mission besitze, sagte der Papst in seiner Ansprache weiter. Ungeachtet einer Welt, die immer mehr im Lärm versinke, bereiteten diese Glaubensboten den "fruchtbaren Boden", auf dem Gottes Wort auch heute gedeihen könne. Zugleich verwies er auf eine eindrucksvolle Geschichte des Christentums, das sich ungeachtet bisweilen großer Widerstände bis an die Grenzen der Welt ausgedehnt habe.



Als "wertvolles Instrument" zur Identifizierung der "großen Fragen", die die zeitgenössische Kultur und Gesellschaft antrieben, bezeichnete der Papst den neu geschaffenen Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung. Die im September 2010 gegründete Kurieneinrichtung biete vor allem den Kirchen in säkularisierten Ländern mit einer langen christlichen Tradition eine Hilfe.