Zentralkomitee der Katholiken sieht sich vom Papst bestärkt

Skeptische Würdigung

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, sieht die Arbeit des ZdK durch den Papst bestärkt. "Er hat unsere Arbeit gewürdigt", sagte Glück am Sonntag im ZDF. Allerdings sei "bekannt, dass Papst Benedikt XVI. eine gewisse Skepsis hat gegenüber Strukturen und Organisationen" habe.

 (DR)

Am Samstag hatte Benedikt XVI. bei einem Treffen mit dem ZdK gesagt, es gebe einen "Überhang an Strukturen gegenüber dem Geist". Die Kirche sei "bestens organisiert", aber man müsse sich fragen, ob dahinter auch eine entsprechende geistige Kraft stecke.



Glück räumte ein, man müsse sich immer wieder damit auseinandersetzen, ob kirchliche Strukturen "auch entsprechend mit Geist gefüllt" seien. Dies sei der Ansatz für den Dialogprozess in der deutschen Kirche. "Unser Ziel ist nicht eine vordergründige Modernisierung der Kirche", sagte Glück.



Stärke entwickeln

In der Predigt des Schlussgottesdienstes am Sonntag sei deutlich geworden, dass der Papst eine "ganz besondere Stärke" in der deutschen Kirche sehe, die es zu entwickeln gelte. Dabei gehe es um vielfältige Aktivitäten von der Caritas bis zum Engagement der Laien und Ehrenamtlichen.



Glück nannte den viertägigen Papstbesuch "ein großes Fest des Glauben". Davon werde im Bewusstsein bleiben, "dass die Katholiken in Deutschland nicht so distanziert zu ihrem Papst stehen, wie das im Vorfeld immer behauptet worden ist". Die Rede Benedikts XVI. im Bundestag habe Maßstäbe gesetzt, so der ZdK-Präsident. "Das war der Papst, der auch eine geistige Herausforderung ist zu den Debatten unserer Zeit, der Intellektuelle, der was zu sagen hat, ob man dem nun schon zustimmt oder nicht", sagte Glück.