Papst sorgt sich um italienische Berufsanfänger

Fundamentale Rechte

Papst Benedikt XVI. sorgt sich um Berufsanfänger in Italien. Politik und Wirtschaft müssten sich gemeinsam gegen dauerhaft unterbezahlte Jobs einsetzen. Der Papst kritisierte scharf italienische Politiker und warf ihnen Machtgier und Egoismus vor.

 (DR)

Papst: Für die fundamentalen Rechte der Menschen eintreten

Die Kirche solle sich auf Grundlage der katholischen Soziallehre gegen die Ausnutzung von öffentlichen Ämtern für persönliche Interessen richten, forderte der Papst am Donnerstagabend in Rom in einer Ansprache an die italienischen Bischöfe anlässlich der Einigung Italiens vor 150 Jahren. Zugleich betonte Benedikt XVI., es gehe nicht darum, an die Stelle politischer Institutionen zu treten. Aufgabe der Kirche sei es vielmehr, unter Achtung der "legitimen Laizität des Staates" für die fundamentalen Rechte der Menschen einzutreten.



Das forderte der Papst am Donnerstagabend in Rom in einer Ansprache an die italienischen Bischöfe anlässlich der Einigung Italiens vor 150 Jahren. Zugleich betonte Benedikt XVI., es gehe nicht darum, an die Stelle politischer Institutionen zu treten. Aufgabe der Kirche sei es vielmehr, unter Achtung der "legitimen Laizität des Staates" für die fundamentalen Rechte der Menschen einzutreten.



Papst sorgt sich um Berufsanfänger

Weiter rief der Papst die Katholiken in Italien zu einer regen Teilnahme am öffentlichen Leben auf. So sollten sie einer Spaltung zwischen dem wohlhabenden Norden und den südlichen Landesteilen entschieden entgegentreten und "eine Kultur der Solidarität und der wirtschaftlichen Entwicklung" fördern. Ausdrücklich schloss sich Benedikt XVI. einer Forderung der Italienischen Bischofskonferenz an, Berufsanfängern einen leichteren Start ins Erwerbsleben zu ermöglichen. Politik und Wirtschaft müssten gemeinsam gegen dauerhaft unterbezahlte und kurzfristige Arbeitsverhältnisse von jungen Erwachsenen vorgehen.



Nach den Worten des Kirchenoberhaupts gefährden die schlechten Berufsaussichten unter anderem die Gründung von Familien. Daraus erwachse ein schwerwiegender Schaden "für eine authentische und harmonische Entwicklung der Gesellschaft". Die Familie nannte Benedikt XVI. den besten Ort, um Menschen zu freien und verantwortungsbewussten Persönlichkeiten zu erziehen. - Der Papst äußerte sich im Anschluss an eine Rosenkranzandacht mit den italienischen Bischöfen in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore.