Papstappell an Konfliktparteien in Elfenbeinküste und Libyen

"Gewalt und Hass sind immer eine Niederlage"

Papst Benedikt XVI. hat einen Friedensappell an die Konfliktparteien in Libyen und in der Elfenbeinküste gerichtet. "Gewalt und Hass sind immer eine Niederlage", sagte der Papst am Mittwoch zum Abschluss der Generalaudienz auf dem Petersplatz.

 (DR)

Weiteres Blutvergießen müsse verhindert werden. Alle Beteiligten sollten nach einer friedlichen Lösung streben, hob Benedikt XVI. hervor. Er verfolge die "dramatischen Ereignisse" in den beiden afrikanischen Ländern mit "großer Sorge" und bete für alle Opfer und Leidtragenden.



Der Papst äußerte die Hoffnung, dass der von ihm entsandte Kurienkardinal Peter Kodwo Appiah Turkson bald in die Elfenbeinküste einreisen könne. Dieser solle dem Land die Solidarität des Papstes bekunden. Gegenwärtig sitzt Turkson im Nachbarland Ghana fest, weil anhaltende Gefechte zwischen den Bürgerkriegsparteien die Weiterreise in die ivorische Stadt Abidjan verhindert haben. Turkson war ursprünglich am Wochenende in Abidjan erwartet worden.



Israelis und Palästinenser hat der Papst erneut zu Frieden und Brüderlichkeit aufgerufen. Er ermunterte eine bilaterale Studentengruppe aus dem Nahen Osten, ihren Beitrag zu einer Aussöhnung ihrer Völker zu leisten. Die rund 20 Israelis und Palästinenser nehmen derzeit an einem vom Bistum Rom organisierten Kurs teil.



Theologen sollen von Therese von Lisieux lernen

Theologen sollten sich nach Worten von Papst Benedikt XVI. ein Beispiel an dem Glauben der heiligen Therese von Lisieux (1873-1897) nehmen. Wenn das Bibelstudium von der "Wissenschaft der Liebe" durchdrungen sei, stehe dies keineswegs einem akademischen Ansatz entgegen, sagte der Papst in seiner Katechese bei der Generalaudienz am Mittwoch auf dem Peterplatz. Aus dieser Wissenschaft hätten auch Heilige wie Augustinus, Thomas von Aquin und Dominikus geschöpft und damit die Menschen begeistert, zitierte Benedikt XVI. die Kirchenlehrerin. Therese von Lisieux sei deshalb eine Leitfigur für alle, besonders für Theologen.



Die französische Karmelitin Therese von Lisieux führte nach Worten des Papstes ein "kurzes und eher unauffälliges Leben". Sie hatte nicht studiert, trat 1888 in den Karmel zu Lisieux ein und starb im Alter von 24 Jahren an Tuberkulose. Der von ihr entwickelte und gelebte "kleine Weg" besage, darauf zu vertrauen, dass Jesus im Menschen wirke und die Gläubigen darauf mit der Nächstenliebe antworten sollten, so Benedikt XVI. Therese von Lisieux wurde 1923

selig- und zwei Jahre später heiliggesprochen. 1997 ernannte sie Papst Johannes Paul II. nach Katharina von Siena und Theresa von Avila als dritte Frau zur Kirchenlehrerin.