Papst warnt zur Fastenzeit vor "Vergötterung der Güter"

Durch Verzicht Egoismus überwinden

Papst Benedikt XVI. ruft zur bevorstehenden Fastenzeit zu innerer Umkehr durch Fasten, Almosen und Gebet auf. Die Katholiken sollten Verzicht üben, Egoismus überwinden und Nächstenliebe praktizieren, betont das Kirchenoberhaupt in seiner diesjährigen Fastenbotschaft.

 (DR)

Das Fasten habe für den Christen "nichts mit einer Ichbezogenheit" zu tun, stellt Benedikt XVI. klar. Indem der Christ den Verzicht auf sich nehme, lerne er, den Blick auf die Bedürfnisse anderer zu richten und im Angesicht der Mitmenschen Gott zu erkennen. So habe die Praxis des Fastens, die unterschiedlich begründet sein könne, für Christen einen tief religiösen Sinn.



Der Papst erinnert daran, dass zur Vorbereitung auf Ostern auch das Teilen gehöre. Eine "Vergötterung der Güter" entferne den Menschen von anderen und mache ihn unglücklich; sie wecke falsche Hoffnungen, wenn sie "die materiellen Dinge an die Stelle Gottes" setze. Durch die Habsucht nach Geld werde "die Vorrangstellung Gottes in unserem Leben gefährdet", führt Benedikt XVI. aus. Besitzgier bringe "Gewalt, Missbrauch und Tod hervor". Daher sei gerade das Almosengeben wichtig.



Im Gebet Zeit für Gott nehmen

Die Gläubigen sollten in der Fastenzeit die "kostbare und unersetzbare Form des Gebets" kennenlernen, wenn sie die für diese Periode vorgesehenen Bibeltexte betrachteten, ermuntert der Papst. Wer sich im Gebet Zeit für Gott nehme, könne im Blick auf das ewige Leben eine neue Auffassung von Zeit gewinnen.



Den Teufel sieht Benedikt XVI. auch heute in der Welt am Werk.

Dieser werde nicht müde, den Menschen zu versuchen, der sich Gott nähern wolle. Der Mensch müsse sich jedoch dem Beispiel Jesu anschließen. Christus gehe aus dem Kampf gegen das Böse als Sieger hervor.



Der Papst ruft die Gläubigen weiter auf, in der Fastenzeit über die Bedeutung der Taufe nachzudenken. Sie sei kein Ritus der Vergangenheit, sondern die Begegnung mit Christus, die den Menschen zur aufrichtigen Umkehr rufe. Die Tatsache, dass man die Taufe in den meisten Fällen als Kind empfängt, mache deutlich, dass es sich um ein Geschenk Gottes handelt; keiner verdiene sich das ewige Leben aus eigener Kraft heraus, betont Benedikt XVI.