Große Vorfreude auf Seligsprechung von Johannes Paul II.

Papst Benedikt XVI. spricht über Vorgänger

Papst Benedikt XVI. hat seine große Freude über die am 1. Mai bevorstehende Seligsprechung von Johannes Paul II. bekundet. "Alle, die ihn kannten, die ihn geschätzt und geliebt haben, freuen sich mit der Kirche über dieses Ereignis", sagte er am Sonntag unter dem Applaus von mehreren Zehntausend Menschen bei seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz.

 (DR)

Benedikt XVI. selbst wird, abweichend von der vatikanischen Praxis, die Seligsprechungszeremonie für seinen Vorgänger im Vatikan leiten. Das Seligsprechungsverfahren für den polnischen Papst war am Freitag mit der Unterzeichnung des erforderlichen Wunderdekrets nach nur sechsjähriger Dauer abgeschlossen worden.



Als Datum für die Seligsprechung sei mit Bedacht der 1. Mai gewählt worden, erklärte Benedikt XVI. Sie finde somit am ersten Sonntag nach Ostern statt, den Johannes Paul II. selbst zum "Sonntag der Barmherzigkeit" proklamiert hatte. Am Vorabend dieses Tages habe der Wojtyla-Papst sein irdisches Leben beendet, erinnerte Benedikt XVI.



Auch Ex-Rabbiner Toaff erfreut über Seligsprechung

Der frühere römische Oberrabbiner Elio Toaff (95) hat die bevorstehende Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) als Auszeichnung für einen "großen Papst" gewürdigt. Zwar sei eine Seligsprechung eine kircheninterne Angelegenheit, zitiert die Turiner Zeitung "La Stampa" den Rabbiner am Wochenende. Aber "es ist die Auszeichnung eines großen Papstes und eines großen Mannes, den ich sehr gut gekannt habe", so Toaff, der zu den prägenden Gestalten der italienischen Nachkriegsgeschichte gehört. Das Ereignis mache ihm eine große Freude.



Toaff und Johannes Paul II. verband eine herzliche Freundschaft. Der aus der toskanischen Hafenstadt Livorno stammende Toaff war am 13. April 1986 Gastgeber des Wojtyla-Papstes bei dessen historischen Besuch in der römischen Synagoge. Dieser erste Besuch eines katholischen Kirchenoberhauptes in einem jüdischen Gotteshaus gilt als entscheidende Wegmarke in den Beziehungen der beiden Religionen. Toaff gehört zu den wenigen Menschen, die Johannes Paul II. in seinem geistlichen Testament namentlich erwähnt hatte.