Papst beruft Erzbischof Zollitsch in Evangelisierungsrat

Neues Jahr, neue Aufgaben

Papst Benedikt XVI. hat Erzbischof Robert Zollitsch als eines der ersten Mitglieder des neugegründeten Rats für Neuevangelisierung ernannt. Zollitsch dankte dem Papst für seine Berufung. Dass ein deutscher Bischof in den Rat berufen worden sei, zeige die Wertschätzung für die "pastoralen Anstrengungen" in Deutschland.

Vorsitzender der Bischofskonferenz: Erzbischof Zollitsch (KNA)
Vorsitzender der Bischofskonferenz: Erzbischof Zollitsch / ( KNA )

Benedikt XVI. berief laut Vatikanangaben insgesamt neun Kardinäle und elf Bischöfe in die Vatikanbehörde. Zum Präsidenten des neuen Päpstlichen Rats hatte das Kirchenoberhaupt bereits den bisherigen Rektor der Päpstlichen Lateran-Universität, Weihbischof Rino Fisichella, gemacht.



Brüsseler Erzbischof ebenfalls berufen

In dem Evangelisierungsrat sollen künftig Kurienkardinäle wie die Präfekten der Glaubens- und Bischofskongregation, William Levada und Marc Ouellet, sowie der Präsident des Päpstlichen Laienrats, Stanislaw Rylko, tätig werden. Auch der Erzbischof von Wien, Kardinal Christoph Schönborn, ist unter den Mitgliedern. Ebenfalls berufen wurde der neue Brüsseler Erzbischofs André Léonard; er ist derzeit in Belgien heftiger Kritik ausgesetzt.



Aus der Kurie berief der Papst zudem den Präsidenten des Medienrats, Claudio Maria Celli, und den Generalsekretär der Bischofssynode, Nikola Eterovic, in die neue Behörde. Benedikt ernannte neben mehreren europäischen Bischöfen ferner Kardinäle wichtiger Städte wie New York, Sydney und Sao Paulo in den Rat.



Zollitsch: Wertschätzung für die "pastoralen Anstrengungen und kreativen Ideen in Deutschland"

Zollitsch dankte dem Papst für die Ernennung und das damit verbundene Vertrauen. Dass ein deutscher Bischof in den neuen Rat berufen worden sei, zeige die Wertschätzung für die "pastoralen Anstrengungen und kreativen Ideen in Deutschland", so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Gerne werde er daher an internationalen Konzepten für die Weltkirche mitarbeiten.



Der christliche Auftrag zur Weitergabe der christlichen Botschaft funktioniere nur, wenn Christen in die Welt gingen und sich nicht in eine Ghetto zurückzögen, erklärte Zollitsch. Wichtig sei ein offener und freier Dialog mit der Gesellschaft. Für Deutschland brauche es einen "missionarischen Geist, der unaufdringlich, aber verbindlich, ansteckend, aber nicht anbiedernd" sei.



Rat soll Christen in ihrer Identität stärken

In Hinblick auf die Säkularisierung der westlichen Welt beklagte Benedikt in den vergangenen Monaten immer wieder Einschränkungen der Religionsfreiheit von Christen. Deren Glauben werde zunehmend ausgegrenzt und auf die Privatsphäre reduziert. Der Rat für Neuevangelisierung soll Christen in diesen Regionen nach dem Willen des Papstes in ihrer Identität stärken.