Papst eröffnet erste Nahost-Synode

Brücken zur Orthodoxie

Mit einer live von domradio.de übertragenen Papstmesse im Petersdom hat am Sonntag die Nahost-Synode im Vatikan begonnen. Zum ersten Mal nehmen nahezu alle 120 Kirchenführer der Region an einem internationalen Bischofstreffen teil. In seiner Ansprache forderte Papst Benedikt XVI. ein menschenwürdige Leben für die Christen der Region.

 (DR)

In der teils dramatischen Situation in einigen Ländern des Nahen Ostens müsse man ihnen ermöglichen, als "lebendige Steine" weiter an den Orten der Heilsgeschichte bleiben zu können. Es sei ein Menschenrecht, in Würde in seinem Heimatland leben zu können, betonte das Kirchenoberhaupt. Frieden und Gerechtigkeit seien unverzichtbare Voraussetzungen für ein harmonisches Zusammenleben aller Bewohner der Region. --
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Dazu müsse die internationale Gemeinschaft beitragen, indem sie konstruktiv für Friedenslösungen eintrete, so Benedikt XVI. Auch die anderen Religionen sollten ihren Beitrag dazu leisten, indem sie geistige und kulturellen Werte förderten und jede Form von Gewalt ablehnten. "Die Christen selbst werden weiter ihren Beitrag leisten, nicht nur mit Einrichtungen im Sozial-, Bildungs- und Gesundheitswesen, sondern im Geist der Bergpredigt, die Vergebung und Versöhnung fördert", so der Papst. --
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Es handelt sich um die 24. Bischofssynode, seit Papst Paul VI.(1963-1978) diese Konferenzform zum Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) als Instrument weltkirchlicher Kollegialität einrichtete. Von den 185 Mitglieder der Nahost-Synode kommen 140 aus den mit Rom unierten Ostkirchen, 14 weitere leiten lateinische Diözesen in der Region. Neben Vertretern des lateinischen Ritus nehmen an der Synode Oberhirten von sechs mit Rom verbundenen Ostkirchen teil: Chaldäer, Maroniten, Melkiten sowie katholische Kopten, Syrer und Armenier. --
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Benedikt XVI. nannte die erste Nahost-Synode ein bedeutendes Ereignis für die ganze Weltkirche. Es gehe dabei um die Gegenwart und die Zukunft der Kirche in den Ursprungsländern des Christentums und der Heilsgeschichte insgesamt: Es sei das Land Abrahams, das Land des Exodus und der Rückkehr aus dem Exil, das Land des Tempels und der Propheten, das Land, in dem Jesus Christus von Maria geboren wurde. --
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Die Synode verfolge in erster Linie pastorale und kirchliche Anliegen, betonte das Kirchenoberhaupt. Jedoch könne man dabei nicht die mitunter dramatische soziale und politische Situation in einigen Ländern der Region ignorieren. Es gehe daher um eine Gemeinschaft der unterschiedlichen katholischen Kirchen und Riten, aber auch um die ökumenischen Beziehungen zu den anderen Kirchen. Schließlich sei auch der Dialog mit dem Judentum und dem Islam notwendig. --
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Zu Beginn der Messe zogen in langer Prozession 9 katholische Patriarchen, 19 Kardinäle, 75 Erzbischöfe und 75 Bischöfe in die Vatikan-Basilika ein. Zu Beginn der Zeremonie besprengten die beiden Synoden-Präsidenten - der vatikanische Ostkirchen-Präfekt Kardinal Leonardo Sandri und der syrisch-katholische Patriarch Ignace Youssif III. Younan - die versammelte Gemeinde mit Weihwasser. Der Gottesdienst folgte im wesentlichen dem lateinischen Ritus; es waren jedoch einige ostkirchliche Elemente eingebaut.



Die Katholiken im Nahen Osten müssen nach Worten von Papst Benedikt XVI. trotz aller Spannungen und Konflikte "Zeichen und Instrument der Einheit und der Versöhnung" sein. Angesichts schwieriger Lebensumstände für die Christen, ihre Familien und ihre Gemeinschaft sei das nicht einfach, sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Sonntag nach Abschluss der Eröffnungsmesse zur Nahost-Synode beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz. Dennoch dürften sie sich nicht entmutigen lassen.



Die zweiwöchige Versammlung ab Sonntag , an der auch die Leiter der wichtigsten Kurienbehörden sowie Vertreter der Weltkirche teilnehmen, will das Augenmerk auf eine christliche Minderheit lenken, die in ihren Ländern meist unter erheblichen Problemen lebt, und ihr Rückenstärkung der Universalkirche geben.



Weiter will das Bischofstreffen das Profil der Christen in ihren Ursprungsländern schärfen und den Dialog mit den anderen Kirchen sowie mit Juden und Muslimen fördern. Außerdem soll es ausloten, welchen Beitrag die Christen zu Frieden und Gerechtigkeit in den Krisenregionen des Nahosten Ostens leisten können.



Es handelt sich um die 24. Bischofssynode, seit Papst Paul VI. (1963-1978) diese Konferenzform zum Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) als Instrument weltkirchlicher Kollegialität einrichtete. Von den 185 Mitglieder der Nahost-Synode kommen 140 aus den mit Rom unierten Ostkirchen, 14 weitere leiten lateinische Diözesen in der Region.



In langer Prozession zogen zu Beginn der Messe 9 katholische Patriarchen, 19 Kardinäle, 75 Erzbischöfe und 75 Bischöfe in die Vatikan-Basilika ein. Zu Beginn der Zeremonie besprengten die beiden Synoden-Präsidenten - der vatikanische Ostkirchen-Präfekt Kardinal Leonardo Sandri und der syrisch-katholische Patriarch Ignace Youssif III. Younan - die versammelte Gemeinde mit Weihwasser. Der Gottesdienst folgte im wesentlichen dem lateinischen Ritus; es waren jedoch einige ostkirchliche Elemente eingebaut.



Neben Vertretern des lateinischen Ritus nehmen an der Synode Oberhirten von sechs mit Rom verbundenen Ostkirchen teil: Chaldäer, Maroniten, Melkiten sowie katholische Kopten, Syrer und Armenier.