Papst und Katholiken weltweit feiern das Hochfest Mariä Empfängnis

Rom darf keine "anonyme Siedlung" sein

Katholiken auf der ganzen Welt haben am Mittwoch das Hochfest Mariä Empfängnis gefeiert. Papst Benedikt XVI. rief dabei die Bevölkerung Roms zu engerem Zusammenhalt auf. In Köln sagte Joachim Kardinal Meisner in seiner Predigt, niemand sei überflüssig in der Kirche. Jedes Glaubenszeugnis werde gebraucht.

 (DR)

Die Stadt dürfe nicht einfach als eine "anonyme Siedlung" betrachtet werden, sondern müsse als ein Ort gelten, an dem Gott jeden persönlich kenne. Das sagte Benedikt XVI. am Mittwochabend in der Innenstadt Roms. Zum Hochfest Mariä Empfängnis hatte sich der Papst wie in den vergangenen Jahren zur Mariensäule nahe der Spanischen Treppe begeben. Er legte dort einen Blumenkranz nieder und traf mit Roms Bürgermeister Gianni Alemanno zusammen.



Das katholische "Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria" wird am 8. Dezember begangen und ist in Italien staatlicher Feiertag. Im Zentrum Roms führt der arbeitsfreie Tag zu einem der ersten großen Käuferanstürme der Vorweihnachtszeit. Der Papst setzt diesem Rummel seit vielen Jahren einen religiösen Auftritt neben den teuersten Einkaufsstraßen der Stadt entgegen.



Die Unterschiede in Nationalität, Sprache und Hautfarbe dürften keine Hindernisse auf dem Weg zu einer großen Menschheitsfamilie sein, hob Benedikt XVI. vor mehreren tausend Teilnehmern hervor. Dies sei Marias zuversichtliche und hoffnungsvolle Botschaft für Rom und die ganze Welt.



Joachim Kardinal Meisner ging auf die Erlösungsbedürftigkeit des Menschen in seiner Predigt im Kölner Dom ein. "Indem ich bewußt meine Abhängigkeit von Gott akzeptiere, werde ich unabhängig von dunklen Mächten und Gewalten dieser Welt." Die Bindung an Gott beschrieb der Kardinal als Schlüssel zu einer "wahren Befreiungstheologie".



Der Kölner Erzbischof rief zur Mission auf. "Wir haben die Gegenwart Gottes zu unterstreichen." Jedes Glaubenszeugnis werde in der Kirche gebraucht. Niemand sei hier überflüssig.



Marias Leben beschrieb Kardinal Meisner als einzigartig, aber es sei kein Einzelschicksal. "Ihr Leben ist Modell für unsere eigene Auserwählung und für die eigene Berufung."