Papst Benedikt XVI. feiert in Rom Hochfest Peter und Paul

Gefahren und Möglichkeiten

Einen Tag nach der Ankündigung einer neuen Evangelisierungs-Behörde hat Benedikt XVI. die "Verunreinigung" des Glaubens und des christlichen Lebens als größte Gefahr für die Kirche bezeichnet, nicht die Verfolgung von Außen.

 (DR)

Diese schwäche die proheptische Kraft der Kirche und trübe ihre "Schönheit", sagte das Kirchenoberhaupt am Dienstag bei einer Messe im Petersdom. Zugleich hob Benedikt XVI. die Gemeinschaft mit dem Papst als Voraussetzung für Rechtgläubigkeit und Freiheit der Kirche hervor. Das Petrusamt garantiere die Übereinstimmung mit der Wahrheit und der authentischen Tradition. Auf diese Weise schütze es die Gläubigen vor Irrtümern in Fragen des Glaubens und der Moral, so der Papst in seiner Predigt zum Hochfest Peter und Paul. Ihren Ursprung habe die Freiheit der Kirche letztlich in Gott.

Benedikt XVI. betonte, die Hinordnung auf das Papsttum gewährleiste auch die Freiheit der Teilkirchen und nationalen Bischofskonferenzen gegenüber lokalen, nationalen und internationalen Mächten. Diese könnten in bestimmten Fällen die kirchliche Mission behindern. Durch die Bindung an den Heiligen Stuhl seien die Priester freier und stärker in ihrem Wirken.

Einheit der Christen
Als ein "Unterpfand der Freiheit" gegenüber Verfolgung, Ideologien und vom Evangelium abweichenden Lehren und Praktiken bezeichnete Benedikt XVI. das Pallium. Diese weiße Wollstola mit schwarzen Seidenkreuzen, die zu liturgischen Feiern über dem Messgewand getragen wird, verlieh das Kirchenoberhaupt während des Gottesdienstes traditionsgemäß an die 38 in vergangenen Jahr ernannten Metropolitan-Erzbischöfe. Unter ihnen war auch der Erzbischof der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi, Pierre Nguyen Van Nhon.

Ferner hob Benedikt XVI. die Notwendigkeit einer Einheit der Christen hervor. Spaltungen in der kirchlichen Gemeinschaft seien Symptome für die Kraft der Sünde. Das Kirchenoberhaupt würdigte insbesondere die "Fortschritte" in den katholisch-orthodoxen Beziehungen. An dem Gottesdienst nahm wie in den vergangenen Jahren üblich auch eine ranghohe Delegation des Patriarchats von Konstantinopel teil, unter ihnen Metropolit Gennadios und Bischof Bartholomaios Kessidis, Assistent der orthodoxen Metropolie in Deutschland.