Papst trauert um Opfer der Militäraktion gegen "Free Gaza"

"Mit betrübter Seele"

Papst Benedikt XVI. trauert um die Opfer der israelischen Militäraktion gegen den Schiffskonvoi "Free Gaza". Dieses "äußerst schmerzhafte Ereignis" sei beunruhigend für jeden, dem der Friede in der Region am Herzen liege, sagte der Papst bei seiner Generalaudienz vor mehreren zehntausend Menschen.

 (DR)

«Ich wiederhole ein weiteres Mal mit betrübter Seele, dass Gewalt die Konflikte nicht löst, sondern die dramatischen Konsequenzen vergrößert und neue Gewalt erzeugt», so Benedikt XVI. wörtlich. Der Papst rief die Gläubigen auf, mit ihm für die Opfer, ihre Familien und alle Leidenden zu beten.

An die verantwortlichen Politiker appellierte das Kirchenoberhaupt, den Dialog auf lokaler und internationaler Ebene zu suchen. Ziel müssten gerechte Lösungen sein, die den Menschen in der Region bessere Lebensbedingungen in Eintracht und Ruhe garantierten.

Vatikan verurteilt israelische Besetzung
Der Vatikan hat derweil erneut die israelische Besetzung der Palästinensergebiete verurteilt. Diese schränke Bewegungsfreiheit, Wirtschaft, soziales und religiöses Leben ein, berichtete die Mailänder Tageszeitung «Corriere della Sera» am Mittwoch unter Berufung auf ein Arbeitspapier für die im Herbst geplante Nahostsynode. Gruppen christlicher Fundamentalisten, die Ungerechtigkeiten gegenüber den Palästinensern rechtfertigten, erschweren demnach die Lage der arabischen Christen.

Papst Benedikt XVI. will das Dokument an diesem Sonntag im Rahmen seiner Zypernreise an die Bischöfe der Region übergeben. Das Arbeitspapier für die vom 10. bis 24. Oktober im Vatikan tagende Nahostsynode thematisiert zudem die Lage der Christen in der Türkei und im Irak. Befürwortet wird darin eine engere Zusammenarbeit unter Juden, Christen und Muslimen in der Region. Zugleich werden in dem Dokument Einschränkungen der Religionsfreiheit für Christen in islamischen Ländern beklagt. Diese müssten eine «positive Laizität» fördern, um den «theokratischen Charakter» ihrer politischen Systeme zu lockern.