Papst fühlt sich bestärkt durch Italiens Katholiken

Spontane Kundgebung des Glaubens und der Solidarität

Mehr als 150.000 Mitglieder katholischer Laienverbände und Gemeinschaften in Italien haben Papst Benedikt XVI. ihre Unterstützung angesichts der Missbrauchskrise demonstriert.

 (DR)

Der Papst sagte am Sonntag, er fühle sich bestärkt durch die "spontane Kundgebung des Glaubens und der Solidarität" auf dem Petersplatz. Zugleich verlangte der 83-Jährige beim Mittagsgebet eine geistliche und moralische Erneuerung der Kirche. Der «wahre Feind», den es zu fürchten und zu bekämpfen gelte, sei die Sünde, die «bisweilen leider auch die Glieder der Kirche erfasst».

Benedikt XVI. rief die Katholiken zu Glaubensstärke und Verbundenheit im Guten auf. «Gehen wir gemeinsam mit Vertrauen diesen Weg, und die Prüfungen, die der Herr zulässt, sollen uns zu größerer Radikalität und Konsequenz drängen.» An die deutschsprachigen Besucher sagte der Papst, das gemeinsame Gebet auf dem Petersplatz sei «ein sichtbarer Ausdruck unserer Einheit in der Kirche, die Jesus Christus gestiftet und gewollt hat».

Zu der Solidaritätskundgebung hatten die Dachorganisation von rund 70 katholischen Laienverbänden Italiens sowie Geistliche Gemeinschaften aufgerufen. Der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco (Genua), leitete die Begegnung vor dem traditionellen Mittagsgebet des Papstes mit einem Wortgottesdienst ein. Auch Roms Bürgermeister Gianni Alemanno, Vertreter der italienischen Regierung und Parlamentarier aller politischen Lager nahmen an der Veranstaltung teil.