Papst beendet Portugalreise und ruft zu interreligiösem Dialog auf

Auf Wiedersehen 2017

Papst Benedikt XVI. ist nach seiner viertägigen Portugalreise wieder in Rom eingetroffen. Der Airbus A 320 der portugiesischen Fluggesellschaft TAP mit dem Papst an Bord landete am Freitagabend gegen 17.45 Uhr auf dem Flughafen Rom-Ciampino. Von dort aus wollte das Kirchenoberhaupt direkt in den Vatikan zurückkehren.

 (DR)

Vor seiner Abreise am Freitagnachmittag rief Benedikt XVI. auf dem Flughafen in Porto die Portugiesen auf, weiter ein tiefes Bewusstsein für Gott und eine solidarische Offenheit füreinander zu zeigen. Benedikt XVI. wurde vom portugiesischen Präsidenten Anibal Cavaco Silva verabschiedet. Bei ihm, den Bischöfen des Landes und allen Helfern und Gläubigen bedankte sich das Kirchenoberhaupt für einen «liebevollen Empfang». Es sei ihm eine große Freude gewesen, Glauben und Frömmigkeit der portugiesischen Kirche erfahren zu dürfen.

Bei einem Gottesdienst in Porto rief der Papst am Freitagvormittag zu Mission und interreligiösem Dialog auf. Der Christ sei ein Missionar Jesu Christi in der Welt, sagte der Papst vor weit über 100.000 Gläubigen. Die Kirche müsse die Versuchung überwinden, sich nur auf sich selbst zu beschränken. Trost und Ruhe des Glaubens dürften nicht dazu führen, sich der Begegnung mit anderen zu entziehen. Dies wäre «ein Sterben auf Raten», so Benedikt XVI. Seit den Ursprüngen des Christentums sei die Bedeutung der Glaubensverkündigung an Nichtchristen von großer Bedeutung gewesen.

Die Kirche könne jedoch nur missionarisch sein, wenn sie von einer inneren Bewegung geprägt werde, die vom Heiligen Geist ausgehe, sagte der Papst. Die Voraussetzungen der Mission hätten sich in den vergangenen Jahren grundlegend gewandelt. Die Kirche müsse sich heute diesen neuen Herausforderungen stellen und bereit sein, mit anderen Kulturen und Religionen in einen Dialog zu treten. Ziel müsse es sein, gemeinsam mit allen Menschen guten Willens nach Wegen für ein friedliches Zusammenleben der Völker zu suchen.

Bei der Mission gehe es nicht mehr nur um nichtchristliche Völker und weit entfernte Länder, betonte Benedikt XVI. Die Mission der Gegenwart müsse auch den kulturellen und sozialen Bereich umfassen und vor allem die Herzen der Menschen ansprechen.

Der Papst war am Vormittag aus Fatima kommend in Porto eingetroffen. Dort wurde er von einer großen Menschenmenge bei regnerischem Wetter begeistert begrüßt. Vor dem Gottesdienst wurden ihm bei einer kurzen Willkommenszeremonie von Bürgermeister Rui Rio die Stadtschlüssel überreicht.

Am Vortag hatte das Kirchenoberhaupt im Marienheiligtum Fatima mit einer halben Million Gläubigen den Jahrestag der Marienerscheinungen aus dem Jahre 1917 feierlich begangen.