Papst zum Abschluss der Weltgebetswoche

"Gemeinsam Eintreten"

Papst Benedikt XVI. hat die getrennten Kirchen zum gemeinsamen Eintreten gegen Werteverfall und Gleichgültigkeit aufgerufen. Angesichts der fortschreitenden Säkularisierung in der Gesellschaft sei ein einvernehmliches christliches Zeugnis "eine der größten Herausforderungen der Gegenwart", sagte er am Montagabend zum Abschluss der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen in Rom.

 (DR)

Insbesondere sollten sie in ethischen Fragen zusammenarbeiten, die den Anfang und das Ende des Lebens sowie die Grenzen von Wissenschaft und Technologie betreffen. Der Papst sprach beim Vespergottesdienst zum Abschluss der Ökumene-Woche in der römischen Basilika St. Paul vor den Mauern, an der traditionell auch hochrangige Vertreter anderer Kirchen teilnahmen.

Weitere Felder der ökumenischen Zusammenarbeit seien der Einsatz für den Erhalt der Schöpfung, den Frieden und die gerechte Verteilung der Güter, unterstrich der Papst in seiner Predigt. Weiter sollten sie sich im Kampf gegen Hunger, Elend und Analphabetismus in der Welt engagieren. Auch das Gespräch mit anderen Religionen stelle eine gemeinschaftliche Aufgabe der Kirchen dar.

"Neue und intensive Evangelisierung"
Das Bemühen um eine vollständige Einheit der Christen müsse Aufgabe aller Gläubigen und nicht nur die einiger Spezialisten sein, betonte Benedikt XVI. Ungeachtet der weiterhin zwischen den Kirchen bestehenden Unterschiede müssten diese den zentralen Inhalt der christlichen Botschaft vom Sieg Jesu über die Sünde zusammen verkünden, sagte der Papst vor mehreren Tausend Gläubigen.

Der Papst sprach sich für eine "neue und intensive Evangelisierung" aus. Diese sei notwendig, weil die Gesellschaft von religiöser Gleichgültigkeit und einer wachsenden Feindseligkeit gegenüber dem christlichen Glauben geprägt sei. Die Mission dürfe sich jedoch nicht nur an Nichtgläubige wenden, sondern müsse auch Länder mit christlicher Tradition einbeziehen.