Papst verlangt zu Neujahr mehr Erziehung zu Umweltbewusstsein

"Bewahre die Schöpfung"

Papst Benedikt XVI. hat in seiner Neujahrspredigt eine stärkere Erziehung zu ökologischer Verantwortung gefordert. Den Menschen müsse bewusst sein, dass sie Rechte und Pflichten hätten, sagte das Kirchenoberhaupt am Freitag beim Gottesdienst im Petersdom.

 (DR)

Nur so könne das Engagement für die Umwelt auch dem weltweiten Frieden dienen. Der Gottesdienst stand im Zeichen des Weltfriedenstags, den die katholische Kirche traditionell am 1. Januar begeht. Dieses Jahr trug er das Motto: "Willst du den Frieden fördern, so bewahre die Schöpfung". An der Messe nahmen neben Tausenden Gläubigen und zahlreichen Kardinälen auch die beim Heiligen Stuhl akkreditierten diplomatischen Vertreter teil.

Benedikt XVI. verwies auf den engen Zusammenhang zwischen der Achtung des Menschen und der Bewahrung der Schöpfung. "Wenn der Mensch verfällt, verfällt auch die Umwelt, in der er lebt", sagte der Papst. Wenn die Kultur zum Nihilismus neige, müsse die Natur zwangsläufig die Konsequenzen tragen.

Erinnerung an Opfer von Konflikten, Gewalt und Armut
In seiner Predigt erinnerte Benedikt XVI. auch an die Opfer von Konflikten, Gewalt und Armut, vor allem Frauen und Kinder. "Die Gesichter der unschuldigen Kleinen sind ein stiller Appell an unsere Verantwortung: Vor ihrer Schutzlosigkeit brechen alle falschen Rechtfertigungen von Krieg und Gewalt zusammen", sagte der Papst. "Wir müssen uns zu Projekten des Friedens bekehren, die Waffen aller Art niederlegen und alle gemeinsam für den Aufbau einer menschenwürdigeren Welt einsetzen."

Als unabdingbar für den Frieden bezeichnete der Papst einen "respektvollen Blick", der im anderen Menschen den Nächsten erkenne, "gleich was seine Hautfarbe sei, seine Nationalität, Sprache oder Religion". Der erste Weg zu einer solchen Haltung liege in der Meditation über das "Geheimnis des Antlitzes Gottes und des Menschen", so Benedikt XVI.