Papst erinnert an zentrale Botschaft von Weihnachten und beklagt die politische Lage in Bethlehem

Weihnachten ist kein Kindermärchen

Papst Benedikt XVI. hat die zentrale Botschaft von Weihnachten als Tag der Geburt Christi und als Friedensfest unterstrichen. "Weihnachen ist kein Kindermärchen, sondern die Antwort Gottes auf das Drama der Menschheit, die nach Frieden sucht", sagte er bei seinem Angelusgebet am vierten Adventssonntag auf dem Petersplatz. Zugleich beklagte er die politische Lage in Bethlehem.

 (DR)

Aufgabe der Christen sei es, die Friedensverheißungen der Propheten und der Menschwerdung Christi in die Welt zu tragen und umzusetzen, betonte der Papst bei klirrender Kälte vor mehreren zehntausend Gläubigen. Die Gläubigen müssten dafür Sorge tragen, die Tore für die Aufnahme Gottes in der Welt weit aufzureißen.

Fünf Tage vor Weihnachten der Papst zudem die aktuelle politische Lage in Jesu Geburtsstadt Bethlehem beklagt.
In der Symbolstadt für den Frieden herrschte heute keinesfalls stabile Ruhe, vielmehr suchten die Menschen mühsam und voller Erwartung nach Frieden, sagte er und erinnerte an die biblischen Prophezeiungen, wonach der messianische Frieden von Bethlehem seinen Ausgang nimmt. Trotz der schwierigen aktuellen Lage ergehe auch in diesem Jahr von Bethlehem aus wieder die weihnachtliche Friedensprophezeiung an alle Menschen, sagte der Papst. Sie verpflichte die Christen, in Konflikten, Abgrenzungen und Dramen - auch wenn sie unbekannt oder verborgen sind - als Instrumente und Boten des Frieden zu agieren. «Sie sollen Liebe bringen, wo Hass herrscht, Vergebung wo es Beleidigungen gibt, Friede wo Trauer herrscht und Wahrheit dort, wo Irrtum dominiert», sagte der Papst.

Dank an Ex-Primas Glemp und Gruß an Nachfolger
Ebenfalls beim Mittagsgebet hat Papst Benedikt XVI. dem scheidenden polnischen Primas Kardinal Jozef Glemp für seinen Dienst in der schwierigen Übergangsphase für sein Land und die Kirche gedankt. Zugleich richtete er einen Gruß auf Polnisch an dessen Nachfolger, Erzbischof Henryk Muszynski von Gnesen.

Mit Erreichen des 80. Geburtstag hatte Glemp vergangene Woche seine verbliebenen Ämter aufgegeben. Nachdem er bereits vor drei Jahren die Leitung der Erzdiözese Warschau abgetreten hatte, behielt er den Ehrentitel des Primas bis jetzt. Nun geht er wieder an den Oberhirten der ältesten Metropolie Polens, Gnesen.