Papst hebt christliche Wurzeln Europas hervor

Treue zum christlichen Menschenbild

Papst Benedikt XVI. hat die zentrale Rolle des Christentums und der kirchlichen Kultur bei der Gestaltung Europas hervorgehoben. Bei seiner Generalaudienz am Mittwoch appellierte er an die Gläubigen, die Zukunft Europas und der Welt in Treue zum christlichen Menschenbild und zum Evangelium zu gestalten.

 (DR)

In seiner Predigtreihe über markante Daten der Kirchengeschichte verwies Papst Benedikt XVI. auf die mittelalterliche Reformbewegung von Cluny, die maßgeblich zur Identitätsbildung eines christlichen Europas beigetragen habe. Sie habe stark die Anerkennung der Werte der menschlichen Person und des Friedens als Grundlagen der Gesellschaft gefördert, unterstrich der Papst.

Das 910 gegründete Benediktinerkloster Cluny in Burgund habe zu einer Wende und zu einer neuen Blüte im abendländischen Mönchtum beigetragen, führte der Papst aus. Nach einer Epoche des Verfalls habe man Missstände im monastischen Leben und die Übel der Zeit wie etwa den Kauf von kirchlichen Ämtern bekämpft. Die Reformbewegung führte das Mönchtum zu seinen ursprünglichen Idealen und einer Neubeachtung der Benediktregel zurück. Im Mittelpunkt habe dabei die Feier der Liturgie, aber auch die Förderung der Musik, der Kunst und der Architektur gestanden, betonte der Papst. Die cluniazensische Reform habe auf die ganze Kirche ausgestrahlt. Die Gesellschaft insgesamt habe von den sozial-karitativen Tätigkeiten sowie den wirtschaftlichen und kulturellen Leistungen der Klöster profitiert.