Papst besucht Kinderklinik in Bethlehem

Über dem Leid der Kinder die Zeit vergessen

Papst Benedikt XVI. hat am Mittwoch das Caritas-Baby-Hospital in Bethlehem besucht. Die einzige Kinderklinik im Westjordanland versorgt jährlich rund 30.000 Kinder unabhängig von Staats- oder Religionszugehörigkeit. Benedikt XVI. widmete den kleinen Patienten wesentlich mehr Zeit als vom Protokoll vorgesehen. Beim Gang durch die Stationen nahm er Kleinkinder auf den Arm, herzte und segnete sie. Zwei Kinder schenkten ihm eine traditionelle Bethlehemer Krippe aus Olivenholz. Linda Tenbohlen, Leiterin der Caritas Kinderhilfe in Bethlehem, zeigt sich im domradio-Interview tief beindruckt.

Papst Benedikt XVI., Erzbischof Zollitsch (hier mit Palästinenserpräsident Abbas) (KNA)
Papst Benedikt XVI., Erzbischof Zollitsch (hier mit Palästinenserpräsident Abbas) / ( KNA )

Der Papst würdigte die Klinik als "Oase des Friedens für die Schutzlosesten". Sie habe "als Leitstern der Hoffnung gezeigt, dass Liebe über Hass und Friede über Gewalt siegen kann". Begrüßt wurde das Kirchenoberhaupt bei seinem Besuch vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, und seinem Schweizer Amtskollegen, Bischof Kurt Koch. Träger des Hospitals ist der Verein "Kinderhilfe Bethlehem"; finanziert wird es zu wesentlichen Teilen durch deutsche und schweizerische Katholiken.

Zollitsch nannte das Hospital ein "lebendiges und verbindendes Zeichen" des christlichen Glaubens. Inmitten einer Atmosphäre von Verzweiflung und Misstrauen lasse es "den Samen des christlichen Glaubens am Geburtsort Jesu wachsen". Koch sagte, auch wenn sich Benedikt XVI. nicht auf Arabisch hätte verständigen können, so sei doch die Sprache der Gesten "sprechender als viele Worte".