Papst: Der Klerus darf nicht verweltlichen

Priesterweihe in Rom

Papst Benedikt XVI. hat am Sonntag 19 Diakone des Bistums Rom zu Priestern geweiht. Bei einer feierlichen Messe im Petersdom legte er 13 Italienern sowie je einem Kandidaten aus Nigeria, Kroatien, Chile, Tschechien, Südkorea und Haiti die Hände auf. Der Papst spendet die Priesterweihen für sein Bistum traditionell am Weltgebetstag für geistliche Berufungen. Der jüngste der römischen Jungpriester ist 28 Jahre alt, der ältestes 51.

 (DR)

Die 2,5 Millionen Katholiken des Bistums Rom - 88 Prozent der Bevölkerung - werden in 334 Pfarreien von insgesamt 1.751 Diözesan- und 4.185 Ordenspriestern betreut. Die Mehrheit von ihnen gehört jedoch nicht zum Klerus des italienischen Hauptstadtbistums sondern ist an der vatikanischen Kurie oder in Ordenszentralen in der Stadt tätig.

In seiner Predigt verwies der Papst die Neupriester auf ihre Verpflichtungen für die Kirche und warnte sie zugleich vor Bedrohungen durch die Welt. Priester müssten immer wieder die Erfahrungen machen, dass die Welt die Christen und die Verkünder des Glaubens nicht verstehe. Das liege zum Teil daran, dass sie Gott nicht kenne und nicht kennenlernen wolle, weil sie das in eine «Krise stürzen würde», sagte der Papst.

Priester werden bedeute eine Selbsthingabe an Christus durch die Priesterweihe. Die Kirche und ihre Priester lebten in dieser Welt, aber sie seien nicht von dieser Welt, unterstrich Benedikt XVI. in seiner Ansprache an die römischen Kleriker. Daher sei Wachsamkeit geboten, damit die Kirche sich nicht zu sehr von einer Mentalität und einem Denken «der Welt» beeinflussen lasse. Diese «Verweltlichung» bedrohe auch die Kirche, ihre Mitglieder und selbst den Klerus. Auch Jesus habe in der Welt gegenüber Gott Unverständnis, Gleichgültigkeit und Ablehnung erfahren, so der Papst..