Papstfeiern zum österlichen Triduum beginnen

"Beginn einer Wandlung"

Mit dem Gedenken des Letzten Abendmahls Jesu hat Papst Benedikt XVI. die Feiern der drei österlichen Tage in Rom eröffnet. In der Lateran-Basilika feierte das Kirchenoberhaupt am Gründonnerstagabend mit Tausenden Gläubigen die Messe, die an die Einsetzung der Eucharistie durch Jesus erinnert.

 (DR)

Während der Feier wusch der Papst zwölf Priestern die Füße, wie es Jesus bei seinen Jüngern getan hatte. Die Kollekte des Gottesdienstes war für die katholischen Christen in Gaza bestimmt.

In seiner Predigt hob der Papst das Liebeshandeln Gottes hervor und ging auf die Selbsthingabe Christi in der Eucharistie ein. Durch die Menschwerdung Jesu und durch sein vergossenes Blut stifte Gott eine "Gemeinschaft des Friedens" mit den Menschen. "Die Nahrung, die der Mensch im Tiefsten nötig hat, ist die Gemeinschaft mit Gott selbst", sagte Benedikt XVI. Die Wandlung von Brot und Wein durch Jesus sei der "Beginn einer Wandlung der Welt, damit sie eine Welt der Auferstehung, eine Welt Gottes werde".

Der Papst unterstrich die Initiative Gottes zum "neuen Bund" mit den Menschen. "Was wir den Neuen und Alten Bund nennen, ist nicht ein Willensakt zwischen zwei gleichberechtigten Parteien, sondern reines Geschenk Gottes, mit dem er uns seine Liebe zum Erbe gibt, sich selbst", sagte der Papst. Durch das Geschehen im Abendmahlssaal, das sich in jeder Messfeier neu vollziehe, stelle Gott eine "Blutsgemeinschaft zwischen sich und uns" her.

Überschattet von der Erdbebenkatastrophe
Mit der großen Liturgie im Lateran begannen die Papst-Feiern zum sogenannten österlichen Triduum. An diesen drei Tagen bis Ostersonntag erinnert die katholische Kirche an die Einsetzung der Eucharistie durch Christus, an sein Leiden und Sterben am Kreuz und an seine Auferstehung. Nächster Höhepunkt der Feiern ist der traditionelle Kreuzweg des Papstes beim Kolosseum am Freitagabend. Dazu werden Zehntausende Menschen erwartet.

Überschattet werden die Feierlichkeiten von der Erdbebenkatastrophe in den Abruzzen. Dort findet am Karfreitagvormittag eine Trauermesse für die bislang 281 geborgenen Todesopfer statt. Im Auftrag von Benedikt XVI. nehmen Kardinal-Staatssekretär Tarcisio Bertone und der päpstliche Privatsekretär Georg Gänswein an dem Gottesdienst teil.

Der Vatikan gestattete ausnahmsweise eine Messe zu diesem Anlass, obwohl die katholische Kirche sonst am Karfreitag keine Eucharistiefeiern abhält. Das Kirchenoberhaupt selbst will die Unglücksregion nach Ostern besuchen.