Kamerun

Stichwort

Das zentralafrikanische Kamerun ist mit einer Fläche von etwa 475.000 Quadratkilometer etwas größer als Deutschland. Es grenzt im Westen an den Golf von Guinea und im Norden an den Tschad-See. Aufgrund der vielfältigen Landschaften von Savannen, tropischem Regenwald, Küsten und vulkanischem Gebirge wird es auch als "Afrika in Miniatur" bezeichnet. Das Wildtierreservat Dja gehört zu den größten und besterhaltenen Regenwäldern Afrikas und ist seit 1987 Teil des Unesco-Weltnaturerbes.

 (DR)

Von den geschätzten 18 Millionen Einwohnern lebt etwa jeder zehnte in der Hauptstadt Yaounde. Noch größer ist Douala, das Wirtschaftszentrum des Landes, mit rund 3,5 Millionen Einwohnern. Rund 50 Prozent der Bevölkerung sind Christen, davon 25 Prozent Katholiken. 20 Prozent sind Muslime, vor allem im Norden des Landes. Die meisten anderen Kameruner hängen afrikanischen Naturreligionen an, wobei auch viele Christen deren lokale Bräuche pflegen.

Das einstige deutsche Einflussgebiet kam 1919 unter Verwaltung des Völkerbundes, der ein Mandat an Großbritannien und Frankreich vergab. Seit 1960 ist Kamerun unabhängig. Es gilt als für die jungen afrikanischen Staaten vergleichsweise stabil. Die Arbeitslosigkeit liegt bei etwa 25 Prozent. Seit 1982 ist Paul Biya Staatspräsident der Präsidialrepublik, die Mitglied im Commonwealth ist. Amtssprachen sind Französisch, das 80 Prozent der Bevölkerung verstehen, und Englisch; außerdem werden etwa 230 lokale Sprachen und Dialekte gesprochen.