Papst Benedikt XVI. äußert sich zur Wirtschaftskrise

Arbeiter und Familien haben Priorität

Papst Benedikt XVI. hat Politiker und Unternehmer zu entschiedenen Maßnahmen gegen die Wirtschaftskrise aufgerufen. In diesem schwierigen Moment, angesichts von Kurzarbeit und Betriebsschließungen müssten die Arbeiter und ihre Familien Priorität haben, sagte Benedikt XVI. am Sonntag bei seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz.

 (DR)

Der Papst wandte sich damit an eine Gruppe von Fiat-Arbeitern aus dem süditalienischen Pomigliano d'Arco, die auf den Petersplatz gekommen waren. Seit Monaten gilt in dem Werk am Fuße des Vesuv für den Großteil der Belegschaft Kurzarbeit. Am Wochenende war es zu großen Demonstrationen gegen die drohende Schließung des Werks gekommen.

«Ich schließe mich den Bischöfen und den jeweiligen Ortskirchen an und bekunde meine Verbundenheit mit den von dem Problem betroffenen Familien», sagte der Papst bei strömendem Regen auf dem Petersplatz. «Ich ermutige die politischen und zivilen Autoritäten sowie die Unternehmer, unter Mitwirkung aller diesem schwierigen Moment entgegenzutreten».

Papst und Kurie ziehen sich zu Fastenexerzitien zurück
Mit Beginn der Fastenzeit ziehen sich Papst Benedikt XVI. und die römische Kurie ab Sonntagabend zu ihren traditionellen Besinnungs- und Einkehrtagen zurück. Bis Samstag sind im Vatikan daher alle Audienzen und Begegnungen abgesagt, einschließlich der Generalaudienz am Mittwoch. Während der Exerzitientage werden täglich vier geistliche Vorträge gehalten, die zu Gebet und Meditation hinführen. Leiter der diesjährigen Fastenexerzitien ist der nigerianische Kurienkardinal Francis Arinze (76). Der frühere Erzbischof von Onitsha ist seit 1984 am Vatikan tätig und leitete bis Dezember 2008 die Gottesdienst-Kongregation.