Papst ruft zu neuer Empfindsamkeit für Gott auf

Johannes Klimakos als Vorbild

Papst Benedikt XVI. ruft die Christen zu neuer "Empfindsamkeit" für die Gegenwart Gottes auf. Heute seien die Menschen dafür vielfach unempfindlich geworden, sagte das Kirchenoberhaupt am Mittwoch bei seiner Generalaudienz im Vatikan. Auf aktuelle Themen wie den Traditionalisten-Streit oder das in Italien heiß diskutierte Thema Sterbehilfe ging er bei seiner knapp 20-minütigen Rede nicht ein.

 (DR)

Benedikt XVI. erinnerte in einer Meditation an die Gestalt des Johannes Klimakos, der als Mönch zu Beginn des siebten Jahrhunderts auf dem Sinai lebte und vor allem in der Orthodoxie verehrt wird. Damit nahm der Papst wieder die Vorstellung bedeutender Kirchenschriftsteller während der Generalaudienzen auf, die er im Sommer für eine 20-teilige Vortragsreihe über den Apostel Paulus unterbrochen hatte. Johannes Klimakos, der mit seinem Leben als Mönch nach den Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe gestrebt und diesen Weg als Autor beschrieben habe, könne Vorbild auch für die Gegenwart sein.

Zu den Gästen in der voll besetzten Audienzhalle zählten neben auch mehrere Kardinäle und eine Reihe von Bischöfen aus dem Umfeld der Fokolarbewegung und der Gemeinschaft Sant'Egidio. Zudem begrüßte der Papst Theologiestudenten aus Augsburg, Bochum, München und Potsdam.