Papst-Enzyklika zur Globalisierung Anfang 2009 zu erwarten - Weltfriedensbotschaft im Volltext

"Antipasto" schon heute

Die seit längerem erwartete Papst-Enzyklika zu Globalisierungsfragen soll nach Einschätzung von Kurienkardinal Renato Raffaele Martino kurz nach dem Jahreswechsel erscheinen. Die heute veröffentlichte Botschaft zum kommenden Weltfriedenstag am 1. Januar könne gewissermaßen als "Antipasto" zur neuen Enzyklika verstanden werden, sagte der italienische Kardinal.

 (DR)

Wie der Chef des entwicklungspolitischen Rats «Justitia et Pax» am Donnerstag erklärte, dürfte das dritte große Lehrschreiben von Benedikt XVI. die Themen seiner aktuellen Weltfriedensbotschaft vertiefen. Dieses Papier, das Martino am Donnerstag im Vatikan vorstellte, befasst sich mit Fragen der Armutsbekämpfung und erhebt unter anderem die Forderung nach einem nachhaltigen globalen Wirtschafts- und Finanzsystem. Auf die Frage, ob an dem erwarteten Lehrschreiben auch externe Berater, etwa Italiens Wirtschaftsminister Giulio Tremonti, mitgearbeitet hätten, antwortete Martino mit «kein Kommentar».

Benedikt XVI. hat bisher zwei Enzykliken zu theologischen Kernbegriffen veröffentlicht: «Deus caritas est» (Gott ist die
Liebe) am 25. Januar 2006 und «Spe salvi» (Auf Hoffnung hin sind wir gerettet) am 30. November 2007. Das nächste Dokument soll die Soziallehre der katholischen Kirche vertiefen. Benedikt XVI. übte in Ansprachen und Schreiben mehrfach Kritik an einer ungezügelten Globalisierung und reinem Marktliberalismus. Wiederholt drängte er auch auf ökologisch nachhaltiges Handeln.