Papst ruft zu Barmherzigkeit statt Egoismus auf

"Sünde macht krank"

Papst Benedikt XVI. hat die Menschen zu gelebter Barmherzigkeit aufgerufen und Egoismus eine Absage erteilt. Religiöser Kult und Vorschriften habe nur dann Sinn, wenn sie auf Gott und den Mitmenschen ausgerichtet sind, mahnte das Kirchenoberhaupt am Sonntag bei seinem Angelus-Gebet auf dem Petersplatz. "Wahre Religion besteht in der Liebe zu Gott und zu Nächsten." Trotz Regenwetters hatten sich mehr als 10.000 Gläubige auf dem Platz versammelt.

 (DR)

Gott wolle Barmherzigkeit und nicht Opfer, betonte Benedikt XVI. mit Blick auf das Tagesevangelium vom Zöllner Matthäus, den Gott von seinem Arbeitsplatz weg zu seinem Jünger und Apostel berief. Es gehe für den Menschen stets darum, die Trennung von Gott zu überwinden.

Diese Trennung und die Sünde machten den Menschen krank, sagte der Papst vor seinem Mittagsgebet. Der Mensch leide oft zu sehr an Ich-Bezogenheit, die ihm keinen Raum zu wahrem Leben lasse. Aber Christus bringe dem Menschen Heilung. Dazu gehöre, dass der Menschen sein Leben "auf Gott und auf die anderen hin öffnet.  Nehmen wir seine heilende Liebe in uns auf und schenken wir sie den Menschen um uns weiter. Dann leben wir wirklich. Euch allen wünsche ich einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche."