Führende Muslime wollen sich mit Papst treffen

138 plus eins

Führende Repräsentanten des Islam haben die Einladung von Papst Benedikt XVI. für Gespräche im Vatikan angenommen. Das geht nach Angaben von Radio Vatikan vom Freitag aus einem entsprechenden Schreiben an Kardinalstaatsekretär Tarcisio Bertone hervor. Als Antwort auf das schriftliche Dialogangebot von 138 islamischen Gelehrten vom vergangenen Oktober hatte der Vatikan eine Begegnung mit führenden Vertretern vorgeschlagen.

 (DR)

"Wir sind gerne zu einem solchen Treffen bereit", schreibt Prinz Ghazi bin Muhammad bin Talal demnach mit Datum vom 12. Dezember. Der Leiter des Aal al Bayt-Instituts für islamisches Denken in Amman war der Initiator des ersten Briefes an die christlichen Kirchen, der im Oktober an den Papst sowie an andere Kirchenführer wie den Primas der Anglikaner, Erzbischof Rowan Williams von Canterbury gegangen war.

Kardinalstaatsekretär Bertone hatte im Namen des Papstes darauf geantwortet und zu einer Begegnung im Vatikan eingeladen. Zur Organisation und Absprache einzelner Schritte werde eine islamische Delegation nach Rom reisen, ob im Februar oder März 2008 könnten Bertone und sein Stab entscheiden, so Talal.

Im Namen aller 138 Gelehrten danke er dem Papst für das ermutigende Antwortschreiben. Die jüngste Audienz für den König von Saudi-Arabien werte die islamische Welt als weiteren Beitrag zum Dialog. Allgemeine Grundlage des Dialogs seien die Zehn Gebote.

Interpretationsunterschiede seien Anlass für gegenseitigen Respekt, nicht für "trennenden Disput". In einer bislang einmaligen Geste hatten die Islamvertreter ihren "christlichen Nachbarn" auch Weihnachts- und Neujahrswünsche übersandt.