Angelus-Gebet vor 50.000 Gläubigen

Papst warnt vor falschem Glücksbegriff

Papst Benedikt XVI. hat bei seinem Angelus-Gebet am Sonntag vor einem falschen Verständnis von Glück gewarnt. Wer das Streben nach Glück um jeden Preis zum Idol erkläre und das individuelle Glück an die Stelle von Gott setze, sei auf dem falschen Weg, betonte er vor rund 50.000 Gläubigen auf dem Petersplatz.

 (DR)

Er wandte sich gegen eine Mentalität, die nur Genussstreben kennt und Drogen zur Flucht in ein künstliches Paradies benutzt, das sich aber rasch als Illusion herausstellt.

Wahre Freude kommt nach den Worten des Papstes aus dem Herzen.
Sie entstehe aus der Gewissheit der Verbundenheit mit Gott und in der Hilfe für die Nächsten. Dass dies auch heute inmitten von Leid und Katastrophen auf der Welt möglich sei, bewiesen Gestalten wie die selige Mutter Teresa von Kalkutta.

Trotz ihres täglichen Umgangs mit Elend, menschlichem Verfall und Tod und trotz ihrer persönlichen Glaubenszweifel habe sie Freude ausgestrahlt, die aus der Liebe zu den Ärmsten der Armen kam.
"Freude tritt in das Herzen dessen, der sich in den Dienst der Kleinen und Armen stellt", sagte der Papst.

Papst segnet Christkindfiguren für römische Krippen
Benedikt XVI. wandte sich am dritten Adventssonntag, dem liturgischen Fest "Gaudete" (Freuet euch), ausdrücklich gegen ein falsches Verständnis von Weihnachten. Das Fest der Freude über die Geburt Christi dürfe diesen wesentlichen Inhalt nicht verlieren.

Nach dem Angelus-Gebet segnete Benedikt XVI. die Christkind-Figuren für die römischen Krippen, die Kinder auf den Petersplatz mitgebracht hatten. "Ich wünsche euch und euren Eltern von Herzen ein Frohes Weihnachtsfest", sagte er den Kindern. Zugleich rief er Priestern, Eltern und Religionslehrer zu einer engagierten christlichen Kindererziehung auf.