Generalaudienz und Botschaft zu Welttagen

Papst-Appelle

Zum verstärkten Kampf gegen die Verbreitung von Aids hat Papst Benedikt XVI. aufgerufen. In einem bei der Generalaudienz verlesenen Appell zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember wandte er sich gegen die Diskriminierung Betroffener. - In einem anderen Schreiben sprach er sich zudem vehement gegen die Ausbeutung jugendlicher Migranten aus.

 (DR)

Papst-Brief verurteilt Ausbeutung junger Migranten
Besonders Asyl suchende Minderjährige seien in Gefahr, Opfer von moralischer Erpressung und sexueller Gewalt zu werden, schrieb das Kirchenoberhaupt in einer am Mittwoch veröffentlichten Botschaft zum 94. Welttag der Migranten, der am 13. Januar begangen wird. Der Aktionstag widmet sich diesmal besonders den jungen Migranten.

Junge Mädchen und Jungen, die Asyl suchten, endeten "häufig auf der Straße, sich selbst überlassen und Opfer von skrupellosen Ausbeutern", beklagt der Papst. Auch unter Zwangsauswanderern, Vertriebenen, Flüchtlingen und Opfern des Menschenhandels seien viele Kinder und Jugendliche. Benedikt XVI. warnt vor den Konsequenzen, wenn Heranwachsende, die für ihre Entwicklung Stabilität, Ruhe und Sicherheit brauchten, als "einzige Erfahrung das Lager" kennenlernten.

Für Immigrantenkinder verlangt der Papst bedürfnisgerechte integrative Ausbildungswege an den Schulen. Im Klassenzimmer sei "ein Klima des gegenseitigen Respekts und des Dialogs zwischen allen Schülern" auf der Basis kulturübergreifender Werte zu fördern. Besonders für jugendliche Flüchtlinge müsse man in Schule und Arbeitswelt geeignete Programme bereitstellen, um die Grundlage für eine Eingliederung in die Gesellschaft zu schaffen.

Kirchengemeinden sollen helfen
An christliche Migranten appelliert Benedikt XVI., in ihrem Gastland ihren "Schatz des Glaubens und die evangelischen Werte" einzubringen. Umgekehrt sollten die Kirchengemeinden die jungen Zuwanderer wohlwollend aufnehmen und "versuchen, die Wechselfälle ihres Lebens zu verstehen und ihre Eingliederung zu fördern".

Weiter ruft der Papst zu Aufmerksamkeit für ausländische Studierende auf; sie seien "Migranten auf Zeit" und litten neben dem Studiendruck oft auch unter wirtschaftlichen Problemen. Die Kirche bemühe sich, ihnen daher besondere seelsorgliche und soziale Hilfen zukommen zu lassen.

Die jungen Migranten ermahnte der Papst, die Gesetze ihres Gastlands zu respektieren und "eine gerechtere und brüderlichere Gesellschaft aufzubauen". Mit ihrer Herkunft aus unterschiedlichen Kulturen könnten die Christen unter ihnen bezeugen, dass das Evangelium bei "Menschen aller Rassen und aller Kulturen, jeden Alters und jedes Zeitalters" lebendig sei.