Angelusgebet zu Türken-Kurden-Konflikt

Papst mit Friedensappell

Papst Benedikt XVI. hat zu einer friedlichen Beilegung des Konflikts an der Grenze zwischen Türkei und Nordirak aufgerufen. Beim Angelusgebet am Sonntag zeigte sich der Papst besorgt.

 (DR)

Er erinnerte daran, dass in dieser Region viele Menschen aus dem Irak Zuflucht vor Terrorismus und Gewalt gesucht hätten. Mit Rücksicht auf diese Flüchtlinge, unter denen auch viele Christen seien, verlangte Benedikt XVI. von allen Seiten Bemühungen um eine Friedenslösung.

Soldaten freigelassen
Die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK hat nach Medienberichten acht vor zwei Wochen in den Nordirak verschleppte türkische Soldaten freigelassen. Der Nachrichtensender Al-Arabija berichtete, der Präsident des kurdischen Autonomiegebietes im Nordirak, Massud Barsani, habe die Freilassung vermittelt.

Die Verschleppung der Soldaten am 21. Oktober hatte die Spannungen in dem Konflikt zwischen der Türkei und den im Nordirak verschanzten PKK-Kämpfern noch verschärft. Ankara hatte mehrfach mit einem Einmarsch im Nordirak gedroht, sollten die Angriffe der PKK auf türkisches Gebiet nicht aufhören.

Irak-Konferenz in der Türkei
Angesichts des drohenden Einmarsches türkischer Truppen in den Nordirak hatten am Samstag 17 Staaten sowie internationale Organisationen Bagdad zum Kampf gegen Terrorgruppen aufgerufen. Alle Staaten seien verpflichtet zu verhindern, dass Terroristen ihr Gebiet für Angriffe nutzen, hieß es in einer zum Abschluss einer internationalen Irak-Konferenz in Istanbul veröffentlichten Erklärung.

Der türkische Außenminister Ali Babacan, dessen Regierung mit einem Militärschlag gegen die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK im Nordirak droht, sprach von entschlossenen Erklärungen der Konferenz. Er betonte aber, für die Türkei seien auch militärische Optionen weiter auf dem Tisch.

Der irakische Regierungschef Nuri al-Maliki sagte der Türkei Hilfe bei der Abwehr weiterer Angriffe der PKK zu. Der Regierungschef sagte, sein Land wolle der Türkei gegen die "kriminelle Bedrohung" durch die PKK helfen. Er kündigte verstärkte Kontrollen an, um der PKK den Nachschub abzuschneiden. Der irakische Regierungssprecher Ali al-Dabbagh sagte aber: «Wir sind nicht in der Lage, die Rebellen gefangen zu nehmen und die Türkei auch nicht.»