Papst: Gute Christen sollen auch gute Bürger sein

Übereinstimmung zwischen Glaube und Leben

Papst Benedikt XVI. hat die Katholiken zu Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Staat aufgerufen. "Ein christliches Leben zu führen heißt zugleich seine Bürgerpflichten wahrnehmen", sagte der Papst in der Generalaudienz am Mittwoch im Vatikan. Erforderlich sei eine Übereinstimmung zwischen Glaube und Leben. Ein guter Christ müsse daher zugleich auch ein ehrlicher Bürger sein, sagte der Papst unter Hinweis auf den frühkirchlichen Bischof Maximus von Turin.

 (DR)

Maximus, der um die Wende zum 5. Jahrhundert in Norditalien amtierte, habe in den Wirren der Völkerwanderung versucht, dem Verfall der zivilen Ordnung entgegenzuwirken, erklärte der Papst.
Seine Predigten als Bischof spiegelten ein gewachsenes Bewusstsein für die politische Verantwortung der kirchlichen Autorität. Angesichts der Unzulänglichkeit der staatlichen Verwaltung habe die Kirche auch zivile Aufgaben übernommen, hob Benedikt XVI. hervor.

Evangelische Pilgergruppen am Reformationstag
"Bemühen wir uns nach dem Beispiel des heiligen Maximus, die Anstrengungen des täglichen Lebens in Einklang mit den Werten des Glaubens zu erfüllen. Dann findet unser Tun Sinn und Halt in Gott", sagte Benedikt XVI. auf Deutsch.

Zu der Generalaudienz am Reformationstag waren auch Reisegruppen mehrerer evangelischer Kirchengemeinden aus Deutschland auf den Petersplatz gekommen. Ein Bläserensemble der Evangelischen Landeskirche Baden spielte für den Papst.