Benedikt XVI. würdigt hl. Ambrosius - 800 Duisburger Schülerinnen bei Generalaudienz

Papst: "Nicht so eine Art Clown"

Zehntausende von Menschen haben im Vatikan an der Generalaudienz des Papstes teilgenommen. Dabei setzte Benedikt seine Katechesen über große Persönlichkeiten der Kirchengeschichte fort und würdigte den hl. Ambrosius. Wer den Glauben verkündet, so der Papst eindringlich, der sollte nicht eine Art "Clown" sein, der nur etwas vorführt, sondern eher dem Lieblingsjünger Jesu gleichen, der "sein Haupt an den Herrn lehnt". An der Audienz nahmen auch hunderte Schüler aus Duisburg teil.

 (DR)

Ausführlich würdigte der Papst den heiligen Ambrosius, Bischof von Mailand im vierten Jahrhundert. "Er kam um das Jahr 340 in einer christlichen Familie in Trier zur Welt. Wie sein Vater trat Ambrosius in den staatlichen Dienst und wurde schon in jungen Jahren zum ranghöchsten römischen Beamten in Norditalien. Dort bemühte er sich nach dem Tod des Bischofs von Mailand mit Geschick und Autorität um die Lösung innerkirchlicher Spannungen und wurde daraufhin, obwohl er selber erst Katechumene (d.h. Taufbewerber) war, von den Gläubigen per Akklamation zum Bischof gewählt."

Ambrosius habe sich nicht nach dem Bischofsamt gedrängt, so Benedikt; aber einmal im Amt, habe er sich eifrig in die Heilige Schrift vertieft. "Als Jünger legte er im betenden Hören auf Gottes Wort gleichsam sein Haupt an das Herz Christi, als Hirte führte er die Gläubigen im gemeinsamen Gebet, in der Liturgie und im Zeugnis für das Evangelium. Nicht wenige - unter ihnen der hl. Augustinus - folgten diesem leuchtenden Beispiel und konnten schließlich mit Ambrosius sagen: „Omnia Christus est nobis!" - „Für uns ist Christus alles!"

Der Papst konnte auf dem Petersplatz viele Gruppen aus seiner Heimat begrüßen - und gab ihnen Folgendes mit auf den Weg: "Öffnen wir uns jeden Tag neu dem Anruf Gottes! Euch allen wünsche ich einen schönen Aufenthalt in Rom unter dem Segen Gottes."

Rund 800 Schülerinnen eines Duisburger Gymnasiums haben als Höhepunkt ihrer Romreise an der Generalaudienz von Papst Benedikt XVI. teilgenommen. Das katholische Kirchenoberhaupt wandte sich am Mittwoch auf dem vollbesetzten Petersplatz eigens an die jungen Gäste aus dem
Ruhrgebiet: "Besonders begrüße ich heute die Schulgemeinschaft des Sankt-Hildegardis-Gymnasiums in Duisburg in Begleitung von Diözesanbischof Felix Genn", sagte Benedikt XVI. Ihnen und den anderen deutschsprachigen Pilgern rief er zu: "Gottes reichen Segen auf allen euren Wegen!"

Die Schülerinnen des bischöflichen Gymnasiums hätten der Generalaudienz regelrecht entgegengefiebert, sagte der Sprecher des Bistums Essen, Winfried Dollhausen. Die gesamte Schule war am vergangenen Donnerstag mit 800 Schülerinnen und gut 500 Lehrern, Eltern und Ehemaligen unter Leitung von Genn in die Ewige Stadt gereist. Sie hatten die ungewöhnliche Schulfahrt unter dem Motto "Cum omnibus Romam" (Mit allen nach Rom) zwei Jahre lang geplant.

Auf dem Programm standen neben Führungen durch Rom auch Tagesausflüge zur Benediktinerabtei Montecassino und nach Pompeji, zu den archäologischen Ausgrabungen in Ostia und nach Terracina. In den Wochen vor der Abreise hätten die Mädchen sich mit Schulreferaten vorbereitet und seien dann vor Ort den Besichtigungen begeistert gefolgt, sagte Dollhausen.

Abschied mit Taizegebeten
Am Sonntag hatten die Jugendlichen eine Messe mit Genn in der römischen Papst-Basilika Santa Maria Maggiore gefeiert. Mehrfach besuchte der Ruhrbischof die Gruppe auch in ihrem Quartier auf einem Campingplatz im Norden Roms. Unmittelbar nach der Audienz machte sich die Teilnehmer wieder auf den Heimweg Richtung Norden. Am Dienstagabend hatten sie den Abschied von Rom mit einem Taizegebet in der Kirche Sant'Andrea della Valle gefeiert.