Papst betet bei Generalaudienz für Ökumene - neue Seligsprechungen

"Katholiken und Orthodoxen - volle Einheit"

Papst Benedikt XVI. hat zum Gebet für die Ökumene aufgerufen. Bei der Generalaudienz bezeichnete er im Vatikan "volle Einheit" zwischen Katholiken und Orthodoxen als Ziel des Dialogs. - Außerdem gab der Vatikan am Mittwoch neue Seligsprechungen bekannt.

 (DR)

Generalaudienz
Bei der Generalaudienz äußerte er die Hoffnung, dass die in dieser Woche in Ravenna tagende "Gemischte internationale Kommission für den theologischen Dialog" Fortschritte in Richtung eines gemeinsamen Abendmahls bringen werde.

Unter dem Titel "Ekklesiologische und kirchenrechtliche Folgen der sakramentalen Gestalt der Kirche  Konziliarität und Synodalität in der Kirche" behandelt die Versammlung in Ravenna offene Fragen im katholisch-orthodoxen Dialog. Die 1979 auf Wunsch von Papst Johannes Paul II. ins Leben gerufene Kommission besteht aus je dreißig katholischen und orthodoxen Mitgliedern. Evangelische Kirchen hatten in jüngster Zeit wiederholt beklagt, dass der Vatikan den katholisch-orthodoxen Dialog auf Kosten der Ökumene zwischen Katholiken und Protestanten intensiviert.

Papst ordnet Seligsprechung Jägerstätters an
er vom Vatikan als Märtyrer anerkannte österreichische  Kriegsdienstverweigerer Franz Jägerstätter (1907-1943) wird am 26. Oktober in Linz seliggesprochen. Das geht aus dem päpstlichen Zeremonien-Kalender für die Monate Oktober bis Januar hervor, der am Mittwoch im Vatikan veröffentlicht wurde. Die vom Papst gebilligte und angeordnete Zeremonie in der Linzer Kathedrale nimmt der Präfekt der Heiligsprechungs-Kongregation, Kurienkardinal Jose Saraiva Martins, vor.

Insgesamt finden in diesem Zeitraum acht Seligsprechungsfeiern
statt: je drei weitere in Brasilien und in Italien sowie eine in Argentinien. Seit Beginn des Pontifikats von Benedikt XVI. leitet der Papst nur noch Heiligsprechungsfeiern persönlich; die Erhebung von neuen Seligen erfolgt in der Regel in deren Heimat durch einen Kardinal. Die Seligsprechung von 498 Märtyrern des Spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) findet jedoch am 28. Oktober auf dem Petersplatz im Vatikan statt.
Neapel und die Spanische Treppe

Der Vatikan-Kalender listet die Termine auf, die der Papst traditionell im letzten Quartal vornimmt. Außer einem eintägigen Besuch in Neapel am 21. Oktober feiert er zu Beginn der Adventszeit am Abend des 1. Dezember einen Vespergottesdienst im Petersdom. Am 8. Dezember, zum Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariens, besucht er die Spanische Treppe in Rom und legt an der Mariensäule einen Blumenstrauß nieder. Für den dritten Adventssonntag ist der Besuch in einer römischen Pfarrei vorgesehen.

Kein Hinweis auf Konsistorium
Zu Weihnachten will Benedikt XVI. die Mitternachtsmette im Petersdom zelebrieren und am Mittag des Ersten Feiertags den Segen "Urbi es orbi" spenden. Auch die Jahresabschluss-Vesper an Silvester im Petersdom und die Festmesse zu Neujahr, dem 41. Weltfriedenstag, steht auf dem Programm. Für den 13. Januar ist in der Sixtinischen Kapelle eine Kindertaufe vorgesehen. Am 25. Januar, dem Fest der Bekehrung des Apostels Paulus, leitet der Papst in der römischen Basilika St. Pauls vor den Mauern einen Vespergottesdienst, an dem traditionell hochrangige Vertreter anderer Kirchen teilnehmen.

Keinen Hinweis enthält das vatikanische Programm auf ein mögliches Konsistorium zur Kreierung neuer Kardinäle, das nach Ansicht von Beobachter zum Christkönigsfest um den 24./25. November stattfinden könnte. Die Ankündigung dürfte dann etwa einen Monat vorher erfolgen.