Papst ruft zu Solidarität mit Armen auf

"Antwort auf die Liebe Gottes"

Papst Benedikt XVI. hat die christliche Pflicht zur Solidarität mit Armen und Bedürftigen betont. Das sei "eine Antwort auf die Liebe Gottes zu den Menschen", sagte der Papst bei seiner Generalaudienz für mehrere tausend Pilger am Mittwoch im Vatikan. Nach einem Wort des griechischen Kirchenvaters Gregor von Nazianz gehe es darum, nicht nur reich an Gütern, sondern auch reich an Erbarmen zu sein.

 (DR)

Christen sollten sich in ihrem Verhalten gegenüber Notleidenden die Güte Gottes zum Vorbild nehmen, so Benedikt XVI. Wie bereits vor zwei Wochen stand im Mittelpunkt der Generalaudienz der Theologe und Bischof Gregor von Nazianz, der im vierten Jahrhundert in der heutigen Türkei wirkte.

An die deutschsprachigen Gäste gewandt, sagte der Papst in der vatikanischen Audienzhalle: "Begegnet euren Mitmenschen mit christlicher Liebe und Güte. So helft ihr, am Frieden in der Welt mitzubauen." Nach der Audienz kehrte Benedikt XVI. an seinen Sommersitz Castelgandolfo zurück.

Der Papst im Wortlaut
"In der letzten Mittwochskatechese vor zwei Wochen habe ich über den heiligen Gregor von Nazianz gesprochen. Heute möchte ich mich erneut diesem Kirchenvater des Orients zuwenden und mit euch einige Aspekte seiner Lehre betrachten. Gregor war ein unermüdlicher Hirte, der uns überdies zahlreiche Predigten, Ansprachen, Briefe und poetische Werke hinterlassen hat. Er nannte sich selbst einmal einen ‚Diener des Wortes', dem diese hohe Aufgabe von Gott anvertraut war. In seinen Werken widmete er sich nicht nur dogmatischen Themen wie der Heiligsten Dreifaltigkeit, der Inkarnation des Gottessohns oder der Gottesmutterschaft Marias, sondern auch der Unterweisung in der christlichen Nächstenliebe und dem Gebet. Der Heilige mahnt uns zur Solidarität mit den Armen und Bedürftigen. Dies ist auch eine Antwort auf Gottes Liebe zu den Menschen. ‚Zeige dich gegenüber den Menschen in Not, wie Gott sich ihrer erweist, ahme ihn nach in seiner Huld und Güte' (Or. 14,26). Dieser Dienst an den Menschen bedarf aber immer auch des Gebetes. Für Gregor von Nazianz ist das Gebet eine besondere Art der Begegnung: Gott ‚dürstet' danach, daß wir nach ihm dürsten. Wir sollen ihm unser Inneres, das stets der Läuterung durch das Feuer seiner Liebe bedarf, öffnen.

Frohen Herzens heiße ich alle Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum willkommen. Besonders begrüße ich die vielen jungen Menschen, die heute hier sind. Liebe Freunde, begegnet euren Mitmenschen mit christlicher Liebe und Güte. So helft ihr, am Frieden in der Welt mitzubauen. - Gott, der Herr, geleite euch auf euren Wegen, jetzt in der Freizeit und Zuhause!"