Papst: Nächstenliebe verlangt gerechte Güterverteilung

"Die Welt gehört allen gemeinsam"

Papst Benedikt XVI. hat eine gerechtere Güterverteilung angemahnt. Konsequente Nächstenliebe bedeute, dass niemand mehr besitze als sein Nächster, sagte der Papst am Mittwoch bei seiner Generalaudienz im Vatikan mit einem Zitat des Kirchenlehrers Basilius. Der griechische Theologe aus dem vierten Jahrhundert bleibe mit seiner Aussage, dass die Welt allen gemeinsam gehöre, ein Mahner für die Gegenwart.

 (DR)

Benedikt XVI. war für die Begegnung mit Pilgern und Besuchern eigens aus seiner Sommerresidenz in Castelgandolfo angereist. Im Mittelpunkt seiner Ansprache in der Audienzhalle des Kirchenstaates stand Basilius von Cäsarea (329/330-379), dem er bereits die letzte Generalaudienz vor seiner dreiwöchigen Sommerpause gewidmet hatte.

Basilius habe Gott als Urgrund und Quelle alles Lebens hervorgehoben, betonte Benedikt XVI. Nur im Blick auf den gemeinsamen Vater könne Geschwisterlichkeit unter den Menschen entstehen. Entsprechend mache Jesus in seinem Erlösungswerk deutlich, "was der Mensch Gott wert ist und welche Würde dem Menschen zu eigen ist", so der Papst.

An die Jugend seiner Zeit habe Basilius appelliert, kreativ und "mit dem Geist der Unterscheidung und der Offenheit" eine neue christliche Kultur zu schaffen. Dabei sollten sie aus ihrem nichtchristlichen Umfeld das übernehmen, was "wahrhaft menschlich ist", sagte Benedikt XVI.

Benedikt im Wortlaut
"Der heilige Bischof und Kirchenlehrer ruft die Christen zu ungeteilter und konkreter Liebe gegenüber Gott und dem Nächsten, zu vorbehaltloser Hingabe an die Gebote Gottes und zu einer echten Lebenspraxis im Geiste des Evangeliums auf. Basilius erinnert zudem daran, dass die Werke der Nächstenliebe wie auch die regelmäßige Teilnahme an der Eucharistie nötig sind, um die Liebe zu Gott wach zu halten. Der Jugend gibt der Heilige den Rat, die Wahrheit und das Gute auch in der Kultur und im Wissen der Zeit zu suchen."

"Einen frohen Gruß richte ich an die Pilger und Besucher deutscher Sprache, besonders an die zahlreichen Jugendgruppen, unter ihnen die Ministranten aus Tittmoning. Der Heilige Geist geleite euch und gebe euch Kraft!"

Grüße an den Irak
Papst Benedikt XVI. hat der irakischen Fußballnationalmannschaft zum Gewinn des Asien-Cups gratuliert. Der Schlusssieg sei ein "historischer Erfolg" für das Land, sagte Papst Benedikt XVI. bei seiner heutigen Generalaudienz. Beeindruckt äußerte er sich über die begeisterten Irakern:

"So wie ich oft mit dem irakischen Volk geweint habe, so möchte ich nun an diesem freudigen Moment mit ihnen mich freuen. Durch diesen sportlichen Sieg zeigt sich der Wunsch der Menschen nach einem normalen Leben. Jetzt ist zu hoffen, dass der sportliche Erfolg zu Frieden, Freiheit und gegenseitigem Respekt im Land beiträgt. Herzliche Glückwünsche!"