Papst: Christen dürfen Konflikte mit Mächtigen nicht scheuen

Angelusgebet auf dem Petersplatz

Christen müssen nach den Worten von Papst Benedikt XVI. die Wahrheit ohne Kompromisse verteidigen. Dabei dürften sie auch Konflikte mit den Mächtigen nicht scheuen, unterstrich der Papst beim Angelusgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. So habe Johannes der Täufer die Gebotsübertretungen von König Herodes angeprangert und dafür mit dem Leben bezahlt.

 (DR)

"Er hat ohne Kompromisse Zeugnis für die Wahrheit abgelegt." Mit diesen Worten hat Papst Benedikt XVI. heute Johannes den Täufer gewürdigt, dessen Geburtstag die Kirche heute feiert. Für den Papst, der in seinem Buch über "Jesus von Nazareth" auch ausführlich über die Rolle des Johannes bei der Taufe Jesu im Jordan nachgedacht hat, ist der Täufer eine Art Klammer zwischen Altem und Neuem Testament: Er knüpft an die prophetische Tradition des Alten Bundes an - und verweist auf Christus. Wörtlich meinte der Papst beim Angelusgebet an diesem Sonntag Morgen: "Johannes der Täufer klagte die Überschreitungen der göttlichen Gebote an, auch wenn die Täter die Mächtigen waren. Er hat dafür mit seinem Leben gezahlt... im Dienst an Christus, der die Wahrheit in Person ist."

Auf deutsch sagte der Papst: "Zum Hochfest der Geburt des heiligen Johannes des Täufers, das auf den heutigen Sonntag fällt, grüße ich ganz herzlich alle deutschsprachigen Pilger und Besucher, insbesondere die Chorgemeinschaft aus Kostritz. Die Gestalt des Johannes, des Vorläufers Christi, stellt gewissermaßen den Übergang vom Alten zum Neuen Testament dar: Johannes kündigte den Messias an und wurde selbst Zeuge für Christus, das Lamm Gottes. Bitten wir diesen großen Heiligen um seine Fürsprache, daß auch wir Christus erkennen und seinen Weisungen in unserem Leben stets folgen. - Gottes Geist geleite euch auf all euren Wegen!"