Papst: "Aktive Nächstenliebe leben"

Letzte Generalaudienz vor der Sommerpause

Papst Benedikt XVI. hat am Mittwoch seine letzte Generalaudienz vor der Sommerpause gehalten. Am Montag will er zu einem dreiwöchigen Urlaub nach Lorenzago di Cadore in den italienischen Dolomiten aufbrechen. Anschließend reist der Papst direkt zu seinem Sommersitz Castelgandolfo bei Rom.

 (DR)

In den Mittelpunkt seiner Ansprache stellte Benedikt XVI. den griechischen Kirchenlehrer Basilius (330-379). Dieser habe sich um die Versöhnung zwischen Parteien innerhalb der Kirche gekümmert und zum Anwalt für sozial Bedürftige gemacht. Mit seinen Mönchsregeln und der Gründung karitativer Einrichtungen habe Basilius einen bedeutenden Einfluss auf die Nachwelt ausgeübt, hob der Papst hervor.

"In der Kirche des Ostens wie des Westens genießt er wegen der Bedeutung seiner Lehre und dem glücklichen Zusammenspiel seiner spekulativen und praktischen Fähigkeiten hohes Ansehen. Basilius ist in einer Familie von Heiligen, in einer "wirklichen Hauskirche", aufgewachsen. Von den insgesamt zehn Geschwistern sind uns vor allem der heilige Gregor von Nyssa und die heilige Makrina, seine Schwester näher bekannt. Nach dem Beispiel seiner Schwester Makrina wählte auch Basilius das asketisch-kontemplative Leben. Er wurde Mönch, später Priester und schließlich Bischof seiner Heimatstadt Cäsarea in Kappadozien."

Die Mönchsregeln des Basilius und seine asketischen Werke übten großen Einfluss auf andere Vertreter des antiken Mönchstums aus - etwa auf Benedikt von Nursia, erklärt Papst Benedikt. Ein Hauptaugenmerk seines Wirkens galt dem Kampf gegen die verschiedenen Irrlehren, die die wahre Gottheit Jesu Christi leugneten:

"Dabei bemühte er sich um Vermittlung und Versöhnung zwischen den Parteien innerhalb der Kirche. Ebenso mühte er sich um eine Neuordnung der Liturgie und des Psalmengebetes und überhaupt um liturgische Erneuerung. Ein zentrales Anliegen war ihm auch die soziale Fürsorge gegenüber Bedürftigen, zu deren Anwalt er sich zeitlebens machte. Davon zeugt die Gründung von vorbildhaften Hospizen, von einer wirklichen Stadt der Barmherzigkeit, die auch den Namen Basiliusstadt erhalten hat und insgesamt war er und bleibt er beispielgebend in seinem Mühen für die Armen, in Einrichtungen der Caritas und der Fürsorge für die Armen."

Kein Platz für so viele Pilger
Papst Benedikt XVI. begrüßte mehrere Einzelpilger zunächst im Peterdom, bevor er in der Audienzhalle zur Generalaudienz erschien. Zahlreiche Gruppen aus dem deutschsprachigen Raum verabschiedeten den Papst in den Urlaub. Ihnen gab Benedikt mit auf den Weg:

"Der heilige Basilius zeigt uns, dass die Begegnung mit Gott und in der Liturgie zugleich dann auch eine lebendige, aktive und wirksame Nächstenliebe hervorbringt. Der Heilige Geist helfe uns, alle Zeit, als Menschen des Glaubens zugleich Zeugen der Liebe Gottes unter den Menschen und für die Menschen zu sein. - Euch allen wünsche ich eine gesegnete und erholsame Ferienzeit!"