Generalaudienz im Vatikan

Ostern nicht bloß als Zuschauer feiern

Papst Benedikt XVI. ruft die Christen auf, Ostern nicht als "bloße Zuschauer", sondern als Betroffene zu feiern. Die Gottesdienste der Kar- und Ostertage seien eine Einladung, die Geheimnisse der Erlösung zu begehen, sagte das Kirchenoberhaupt am Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Die Liturgie erinnere an die Gaben, aus denen die Kirche lebe, nämlich Eucharistie, Priestertum und das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe. Diese gründeten auf der Hingabe Jesu am Kreuz, so der Papst.

 (DR)

Die Kartage seien Spiegelbild des menschlichen Lebens. Das erklärte Benedikt XVI. bei der heutigen Generalaudienz. Mit seiner Katechese bereitete er die Gläubigen auf die Feier der drei österlichen Tage, des so genannten Ostertriduums vor. Jeder Tag lade ein zur Meditation über das eigene Leben, so der Papst. Die Liturgie aber lade ein, die "Geheimnisse der Erlösung in der Gemeinschaft der Kirche" zu feiern.

"Im Evangeliumsabschnitt, den wir zu Beginn der Audienz gehört haben, ist bereits vom Verrat durch Judas und von der Auslieferung Jesu die Rede. Die Macht des Bösen bricht mit ihrer ganzen Abscheulichkeit über den Menschensohn herein, doch Jesus, der Herr, weicht vor dem bitteren Kelch nicht zurück und wird am Ostermorgen als Sieger über Sünde und Tod vor uns stehen.

Die Priester erneuern ihre Bereitschaft zum Dienst am Heil der Menschen in der Chrisammesse mit ihrem Bischof. Beim Gedächtnis des Letzten Abendmahls am Gründonnerstag vergegenwärtigen wir die drei großen Gaben, aus denen die Kirche lebt: die heilige Eucharistie, das Priestertum und das Gebot der Liebe. Sie alle gründen in der Hingabe Jesu am Kreuz. In der Feier der Osternacht weichen der Schmerz und die Trauer über den Tod Jesu dem Jubel der Kirche über die Auferstehung und das neue Leben, das der Herr uns schenkt."

Für die kommenden Tage werden noch mehr deutsche Pilger erwartet als üblich. 15.000 Platzkarten wurden allein für die Papstgottesdienste bis Sonntag bereit gestellt. Ihnen legte Benedikt ans Herz:

„Um aus den Kar- und Ostertagen geistlichen Nutzen für unser Leben zu ziehen, muss uns klar werden, dass wir nicht bloße Zuschauer, sondern zutiefst Betroffene sind. Der Herr gewähre euch in diesen Tagen die Gnade einer wahren inneren Anteilnahme am Leiden Christi und an der Freude seiner Auferstehung!"